Emily Laquer und linke Medientrainings

Shownotes

„Jede Wahrheit braucht Mutige, die sie aussprechen“, sagt Emily Laquer. Und diese Mutigen gibt es überall. Doch oft hören ihnen zu wenige zu. Gerade in großen Medien kommen die Stimmen von aktivistischen Menschen selten vor. Meist dominieren alte, weiße Männer die öffentliche Meinung, so die Medienstrategin.

Um das zu ändern, gründete Emily Laquer vor etwa drei Jahren „Die Aktivistinnen-Agentur“. Hier bereitet sie Menschen in sozialen Bewegungen auf öffentliche Auftritte vor. Das Ziel dahinter: „Unsere Botschaften laut in die Welt schreien.“

Emily Laquer ist selbst Vollblut-Aktivistin, war das Gesicht der G20-Proteste in Hamburg und Teil der interventionistischen Linken. Jetzt gibt sie ihre Erfahrung und ihr Wissen in Sachen Medienkompetenz weiter.

Ihre Politisierung begann früh. Die Familie mütterlicherseits floh wegen ihres jüdischen Hintergrunds in die USA, ihr Vater überlebte ein Klosterinternat in Bayern, das später in Missbrauchsskandale verwickelt war.

Diese Erfahrungen und ihr Leben in Oakland, der Geburtsstadt der Black Panther Bewegung, prägten Emily Laquer. Schon mit elf Jahren verfasste sie ihre erste Petition gegen die Abschiebung eines Jugendlichen. Antifaschismus und das Hinterfragen von Autoritäten waren schon immer Teil ihres Lebens, erzählt sie.

Ihr Kampf für ein „gutes Leben, wo alles allen gehört und wir den Wahnsinn aus Klimakrise, Mittelmeersterben, Nazis und Kapitalismus endlich hinter uns lassen“, kann dabei auch schmerzhaft sein. Denn Shitstorms und negative Presse gehören zum Aktivismus dazu. Ihr Umgang damit überrascht jedoch – Emily Laquer beglückwünscht alle, die damit konfrontiert sind, denn das bedeutet: „Deine Botschaft hat die Blase verlassen und richtig gesessen.“

Warum es die „Aktivistinnen-Agentur“ braucht, wie Engagierte mit Hass im Netz umgehen können und welche Fragen Medienschaffende aus Interviews streichen sollten – darum geht es in dieser Folge GANZSCHÖNLAUT mit Host Ninia LaGrande.

TRANSPARENZ

Emily Laquer hat Ende Mai und Anfang Juni 2024 ein antifaschistisches Talkshow-Training für zivilgesellschaftliche Perspektiven aus Ostdeutschland in den Räumen der Veto Redaktion gegeben.

In dieser Folge übt Emily Laquer am Verfassungsschutz. Ein Mitarbeiter des hessischen Landesamtes ist beim Mord des NSU an Halit Yozgat in Kassel dabei gewesen. Und der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wird mittlerweile selbst vom Verfassungsschutz beobachtet und als Rechtsextremist geführt.

Sie erwähnt außerdem ein aus ihrer Sicht problematisches Interview mit ihr in der Wochenzeitung Die Zeit zu Fragen der Gewalt rund um den G20-Gipfel.

Thematisiert wird unter anderem die fehlende Vielfalt in deutschen Talkshows. Ein Positivbeispiel ist die inzwischen abgesetzte Show „Karakaya Talk“ von Esra Karakaya.

Während der Folge verweist Emily Laquer zudem auf ein Porträt über Miman Jasarovski, der keinen deutschen Pass hat und mit seinem Bündnis „Pass(t) uns allen“ gegen bürokratische Hürden beim Einbürgerungsverfahren vorgeht.

Im Kontext rechter Hetze und Online-Shitstorms erwähnt Emily HateAid, eine Initiative, die Betroffenen von digitaler Gewalt hilft. Die Journalistin und Sozialunternehmerin Anna-Lena von Hodenberg von HateAid war bereits bei GANZSCHÖNLAUT zu hören.

Die Folge mit Emily Laquer wurde am 17. Juni 2024 aufgezeichnet.

URHEBERRECHT

Im Intro des Podcasts zitieren wir:

Enissa Amani, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 2: „Die Macht der Comedy“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:11:26

Anja Reschke, aus: „Panorama“, Beitrag „Mein Nachbar ist Nazi“ vom 1. Juli 2022, NDR, Timecode: 00:00:05

Disarstar, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 1: „Die Macht der Musik“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:01:45

DANKSAGUNG

Redaktion: Melanie Skurt, Jule Merx, Hosts: Ninia La Grande, Stephan Anpalagan; Produktion: Benjamin Jenak; Artwork: Karla Schröder; Sprecherin: Leni Leßmann

FINANZIERUNG

Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, der GLS Treuhand und vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

Transkript anzeigen

00:00:00: Es hätte keine Veränderungen dieser Welt gegeben, wenn nicht irgendjemand gesagt hätte,

00:00:05: "Achtung, das müssen wir ändern."

00:00:06: Aber manchmal muss man klare Kante zeigen. Das fordert die Gesellschaft ja auch.

00:00:10: Klare Kante gegen rechts heißt es auch zum Beispiel immer.

00:00:12: Die Welt brennt an allen Ecken und Enden, haben wir extreme massive Probleme, vor denen sich auch keiner verschließen kann.

00:00:19: Die Welt ist in Aufruhr. Doch Aktivistinnen geben Hoffnung.

00:00:23: Du hörst "Ganz schön laut", den Veto-Podcast mit Ninia Lagrande und Steven an Palaggan.

00:00:29: Wir stellen Menschen vor, die für Veränderung etwas riskieren.

00:00:33: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge ganz schön laut, dem Interview-Podcast des Veto-Magazins.

00:00:43: Alle zwei Wochen sprechen wir hier mit Menschen, die sich dafür einsetzen, dass sich etwas zum Guten bewegt.

00:00:48: Unsere heutige Gästin ist Vollblutaktivistin Lange Galzi als das Gesicht der G20-Proteste in Hamburg.

00:00:55: Mit medialen Shitstorms und rechter Hetze kennt sie sich auch, deswegen leider sehr gut aus.

00:01:00: Um ihre Erfahrungen und ihr Know-how in Sachen Medienkompetenz weiterzugeben, betreibt sie seit einigen Jahren hart aber links.

00:01:07: Eine Aktivistinnenagentur, die engagierte Menschen in sozialen Bewegungen für öffentliche Auftritte fit macht.

00:01:13: Dennoch immer kommt die engagierte Zivilgesellschaft kaum in den großen Reichweitenstarken Medien vor.

00:01:18: Immer noch dominieren meist alte weiße Männer die öffentlich publizierte Meinung.

00:01:22: Damit sich daran etwas ändert, gibt Emily ihr Wissen weiter. Herzlich willkommen Emily Laquere. Schön, dass du da bist.

00:01:28: Hallo Nina.

00:01:30: Emily, als Medienstrategin bist du da auch Nachrichten junkie?

00:01:34: Auf jeden Fall. Muss man, glaube ich, leider sein. Ich hätte früher, glaube ich, nie Talkshows geschaut.

00:01:41: Also wenn Markus Land schon anfängt zu sprechen, dann schalten viele schon aus.

00:01:48: Darf man aber nicht unterschätzen, dass wenn du in den Talkshow eingeladen wirst, dass Leute diese Sendung schauen, weil sie die Moderatorin gut finden.

00:01:56: Also Leute hören ja auch den ganz schönen Laut-Podcast, weil sie Nina Lagrande und Stefan van Laagern gut finden.

00:02:02: Hoffentlich, ja.

00:02:04: Welche Nachrichten ist dir denn heute Morgen aus deiner ersten Presseschau hängen geblieben?

00:02:09: Oh, heute Morgen. Ich glaube, heute Morgen war ich in Gedanken so, ich habe zwar Deutschland von gehört, aber schau ich erinnere mich gar nicht dran, weil ich mich so drauf gefreut habe, dich zu treffen und auch aufgeregt war.

00:02:21: Man muss auch sagen, jetzt wo wir aufnehmen, ist es auch noch relativ früh morgens. Also vielleicht ist es auch okay, wenn die Nachrichtenshow dann erst danach kommt.

00:02:29: Wir wollen gleich über Nachrichten und vor allem Medienlogiken ein bisschen vertiefen sprechen, bevor wir aber zu der Frage kommen, wie linke Akteur*innen und Aktivist*innen es schaffen, selbstbewusst und selbst sicher ins Licht der Öffentlichkeit zu treten.

00:02:41: Will ich natürlich wissen, wie dir das eigentlich gelungen ist. Einige deiner öffentlichen Rollen habe ich ja schon angesprochen.

00:02:47: Wir sprechen gleich darüber, wie du dorthin gekommen bist, dich für einen, wie du selbst sagst, gutes Leben einzusetzen, wo alles allen gehört und wir den Wahnsinn aus Klimakrise, Mittelmeersterben, Nazis und Kapitalismus, was für eine Aufzählung endlich hinter uns lassen.

00:03:02: Darum soll es zunächst gehen. Also du bist ja seit Jahren in der linksaktivistischen Szene engagiert und mit politischem Protest präsent. Was würdest du sagen, wann bist du zu einem politischen Menschen geworden?

00:03:13: Oh, wann bin ich ein politischer Mensch geworden? Ich glaube schon immer, weil ich in einem sehr politischen Haushalt aufgewachsen bin.

00:03:21: Gab es da Themen, die dich schon früh beschäftigt haben?

00:03:25: Ja, also sagen wir mal so. Ich bin bei meinem Vater aufgewachsen. Meine Mutter ist sehr jung gestorben, ist an Krebs gestorben.

00:03:34: Und ich hatte aber das Glück, dass ich bei einem sehr liebevollen und sehr politischen Vater aufgewachsen bin. Mein Vater war in seiner Jugend, war in einem Klosterinternat in Bayern eingesperrt, in den 60er Jahren, muss man sich vorstellen.

00:03:49: Und zwar eines von den Klosterinternaten, wo später Missbrauchskandale rauskam. Und er hat das aber überlebt und das hat ihn tief geprägt und ich glaube auch tief als Antifaschisten geprägt.

00:04:02: Und es war quasi auch sein Ziel oder es war eben wichtig, dass ich die Geschichte von meiner Mutter kenne, deren Familie aus Deutschland geflohen ist, 1935, weil sie Juden waren oder jüdischen Background hatten.

00:04:16: Und das heißt, so bin ich erzogen worden mit einem Selbstverständnis von Antifaschismus ist wichtig und auch hinter Fragen von Autoritäten, hinter Fragen von Macht.

00:04:27: Und auch der Selbstverständlichkeit, dass man sich wehren muss in den Verhältnissen, dass man sie nicht akzeptieren und nicht hinnehmen darf.

00:04:36: Neben der Familiengeschichte oder auch dieser offensichtlich ja sehr tollen Erziehung durch deinen Vater, was hatte noch Anteil daran, dass du schließlich, dass du dich für Themen engagiert hast und laut geworden bist, die dich beschäftigen?

00:04:50: Ich glaube, ich kann mir einfach kein Leben anders vorstellen. Also ich bin einerseits natürlich so aufgewachsen und geprägt worden, dass man sich die Welt anschaut, dass man mitbekommt, was passiert und dass man die Dinge aber nicht akzeptieren muss.

00:05:06: Also die ersten Demos waren, ach nee, ich erinnere mich, mit elf habe ich eine Petition gestartet gegen die Abschiebung von einem Jugendlichen, der durch die Nachrichten ging.

00:05:16: Die Petition war nicht so besonders erfolgreich, ich habe sie so selber gemalt und am nächsten Tag mussten andere Schülerinnen ihre Unterschrift zurücknehmen, weil ihre Eltern es ihnen verboten haben.

00:05:26: Wow.

00:05:27: Aber quasi ich kann mir kein anderes Leben vorstellen, weil sonst wirst du doch wahnsinnig, du siehst die Nachrichten und ich kann mir nicht vorstellen, durch die Welt zu laufen und zu denken, ich kann in den Nachrichten nichts ändern.

00:05:39: Du hast ja einige Stationen hinter dir, du warst Sprecherin und Mitorganisatorin der Blockaden gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg.

00:05:50: Du hast dich lange der interventionistischen Linken zugezählt, seit letztem Jahr machst du das nicht mehr. Unter welchen Überschriften würdest du deine verschiedenen aktivistischen Phasen packen und an welchen Punkt stehst du jetzt?

00:06:01: Das ist eine spannende Frage, verschiedene Phasen. Also ich habe Abitur in Bayern gemacht und es war klar, man zieht so schnell wie möglich weg, wenn du die Chance hast, bleibst du nicht in Bayern.

00:06:13: Und dann habe ich mein Rucksack gepackt und bin auf ein Baumhaus gezogen, gegen die es war einer der frühen Waldbesetzungen gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafenes 2008.

00:06:26: Also einer der unbekannteren Frühen Waldbesetzungen, noch lange Formen Hambacher Forst zum Beispiel.

00:06:32: Oder Lützerath.

00:06:34: Ich habe immer mal wieder versucht, ein bisschen zu studieren, habe es wieder abgebrochen. Es war eigentlich klar, es gibt ein richtiges Leben im Falschen und das ist in Bewegung, sich zu engagieren, sich zu wehren, sich zusammenzuschließen.

00:06:51: Und es gibt auch kein schöneres Leben.

00:06:53: Ich habe ein paar Jahre in den USA gelebt, ich bin zur Hälfte Amerikanerin in Oakland bei San Francisco, was auch die Hauptstadt der Black Panthers ist, was mich auch sehr geprägt hat, weil es einfach Menschen gibt, die seit Black Panthers antirassistische Bewegung aus den 60ern/70ern.

00:07:11: Und das sind einfach Leute, die heute immer noch leben und ihre Geschichten erzählen aus Protest von früher, was ich wahnsinnig beeindruckend finde.

00:07:22: Und ja, dann kam ich in die Situation, die, glaube ich, einige von uns kennen, jedenfalls diejenigen von uns, die Medien und Pressearbeit machen, dass du in einer Gruppe sitzt, ihr plant eine Demo, wir damals gegen den Gezwanzig Gipfel,

00:07:36: und plötzlich heißt es, oh, es muss ja noch jemand mit der Presse sprechen, kann das nicht mal jemand Neues machen?

00:07:42: Wie wäre es mit einer jungen Frau, Emily, wie wäre es, wenn du es machst?

00:07:46: Und du denkst ja, okay, oh shit, ich weiß darüber gar nichts.

00:07:51: Und ich habe aber was Kluges gemacht und zwar, ich habe mich umgeben mit Menschen, die das schon seit Jahrzehnten vor mir mit Presse gesprochen haben, als Aktivistinnen und Aktivisten,

00:08:00: habe von denen viel gelernt und es hat mir so sehr Spaß gemacht, dass ich daraus einen Beruf gemacht habe.

00:08:05: Ich habe dann mehrere Jahre gearbeitet als Presseleiterin in erst einem feministischen, dann einem gewerkschaftsnahen Verlag, und dann habe ich irgendwann gesagt, okay, jetzt reicht es jetzt.

00:08:15: Nehmen wir dieses ganze Wissen über Presse und Medien erfahren und geben es zurück in die Bewegung und habe vor dreieinhalb Jahren die Aktivistinnenagentur gegründet und der Rest ist Geschichte.

00:08:26: Und das ist der Punkt, an dem du quasi jetzt stehst mit der Agentur. Wie willst du aktuell Wirkung entfalten, wenn man das so zu sagen kann?

00:08:34: Ja, ja. Also, wir haben, als wir die Aktivistinnenagentur für drei Jahren gegründet haben, haben wir direkt angefangen mit Workshops für Aktivistinnen, Medienseminaren, also wo du lernst, wie schreibe ich eine Pressemitteilung,

00:08:51: wie sorg ich dafür, dass meine Botschaft in den Nachrichten ankommt, bis hin zu Einzelcoachings.

00:08:57: Wenn du bei Markus Lanz eingeladen bist, dann melde dich gerne.

00:09:01: Sehr gerne.

00:09:02: Oder wer auch immer zugehört gerade, also sowas liebe ich auch. Leute, die anrufen und sagen Emily, ich bin in zwei Tagen in der Talkshow, kannst du mir helfen.

00:09:10: Und dann räume ich mein Kalender frei und lass alles stehen und liegen und helfe bei der Vorbereitung.

00:09:16: Und dann sitze ich auch während die Sendung läuft, sitze ich dann so live vom Fernseher und so ein bisschen wie jetzt Leute, die jetzt WM gucken,

00:09:24: nur dass ich mich für Fußball wenig interessiere. Aber dann sitze ich so davor und schrei den Fernseher an und jubel dir zu.

00:09:31: Und es gibt auch manchmal Leute aus dem Studio mich anrufen und sagen, wie war es? War es richtig schlimm und so?

00:09:37: Und dann ist mein Job auch viel einfach Cheerleaderin sein und sagen, hey, du hast es voll gut gemacht.

00:09:42: Du warst der Hammer. Chill. Du hast es gut gemacht. Jetzt kannst du irgendwie Backstage noch ein Getränk trinken und dich selber feiern.

00:09:50: Und über die drei Jahre haben wir, ich habe das letzte Mal gezählt, über 1500 Aktivistinnen und Aktivisten trainiert.

00:09:59: Ich gehe davon aus und ich hoffe, dass wir dieses Jahr die 2000er-Marke knacken.

00:10:03: Von Leuten, die bei uns in Trainings oder in einzelne Coachings waren.

00:10:07: Cool. Hast du manchmal mit der Arbeit, die du jetzt machst, so die Schwierigkeit, dass du nicht ernst genommen wirst

00:10:15: oder so in, ich sage das mal, ein Hickchen radikaler Ecke gesteckt wirst?

00:10:19: Da müsste man wahrscheinlich die Leute fragen, also andere Leute fragen, ob sie mich ernst haben oder nicht.

00:10:26: Was auf jeden Fall Thema ist, ist Förderung. Also die Aktivistin-Agentur ist ein gemeinnütziger Verein

00:10:33: und könnte theoretisch gefördert werden. Aber ich glaube, es gibt so die einen oder anderen Förderer, die sagen,

00:10:39: "Nee, das ist uns zu heikel, das ist uns zu links und die das nicht tun."

00:10:44: Und deswegen finanzieren wir uns auch hauptsächlich über Trainings und Coachings.

00:10:48: Also, dass NGOs zu uns kommen, das klappt dann wiederum.

00:10:53: Also, dass Leute sagen, okay, wir holen uns die Trainings, dass Leute zu uns kommen, NGOs zu uns kommen,

00:10:59: Gewerkschaften, Parteien, Jugendverbände und Trainings brauchen.

00:11:04: Und deswegen finanzieren wir uns einfach darüber, weil Förderlandschaft wahnsinnig komplex ist

00:11:10: und vielleicht auch man sich dann eher mal verbiegen muss in seiner Haltung.

00:11:14: Ich frag auch, weil du ja 2017 bis 2019 vom Verfassungsschutz beobachtet wurdest.

00:11:19: Ist das irgendwas, was dich verändert hat?

00:11:22: Das ist eine gute Frage. Normalerweise, wenn ich angesprochen werde auf den Verfassungsschutz,

00:11:27: würde ich sagen, der Verfassungsschutz soll erstmal klären, was ihr Mitarbeiter bei einem rassistischen Mord in Kassel getan hat

00:11:33: und sonst die Klappe halten.

00:11:35: Also, der Verfassungsschutz ist keine seriöse Quelle.

00:11:39: Er hat über Jahre, also er wurde mit der rechten Szene aufgebaut,

00:11:43: er hat die rechte Szene finanziert und auch 2017 bis 2019 erinnerst du dich,

00:11:49: wer Chef des Verfassungsschutzes war in Deutschland, kann ich dir auch maßen.

00:11:53: Der inzwischen selber vom Verfassungsschutz beobachtet ist.

00:11:57: Das ist auch irgendwie absurd.

00:11:59: Genau, aber dann entstehen auch so lustige Sachen wie, man kann ja so Anfragen stellen,

00:12:04: was sie über einen gespeichert haben und die rücken natürlich nicht so viel raus,

00:12:08: aber dann stehen da so lustige Sachen drin, wie dass sie alle Tweets mitlesen.

00:12:12: Oder sie zitieren Tweets, die du geschrieben hast und dann weißt du, dass sie alle Tweets mitlesen.

00:12:17: Also, hat es mich verändert? Also, es hat bestimmt Türen geschlossen, also so was wie Förderungen zum Beispiel.

00:12:24: Ja, aber es hat, also sagen wir so, ich habe ja immer mit meinem Namen offen für die Politik gestanden,

00:12:34: für die ich stehe, also dass wir wirklich grundsätzliche radikale Veränderungen brauchen.

00:12:39: Dass die Klimakrise ist so groß, die werden wir nicht mit technischen Lösungen alleine bekämpfen können.

00:12:48: Erst recht nicht so FDP-Style, die ja immer für technische Lösungen sind,

00:12:53: solange bis es die Lösungen gibt.

00:12:55: Wenn es sie dann gibt, so Elektromobilität zum Beispiel oder Wärmepumpen,

00:12:59: dann wollen sie natürlich auf gar keinen Fall, dass sie verpflichtend umgesetzt werden.

00:13:03: Aber ich glaube, die Klimakrise zeigt vielleicht von vielen pulischen Auseinandersetzungen am deutlichsten,

00:13:10: dass Kapitalismus unsere menschlichen Beziehungen zerstört,

00:13:14: dass er die Lebensgrundlagen auf diesem Planeten zerstört und dass er keine Zukunft hat.

00:13:19: Und das ist natürlich, das muss man klar und deutlich so aussprechen.

00:13:25: Und ich glaube, das verstehen auch immer mehr Menschen.

00:13:28: Vielleicht macht ein das radikal, vielleicht bringt ein das auch ein Absatz im Verfassungsschutzbericht,

00:13:33: aber jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht.

00:13:36: Richtig, oder viele Mutige.

00:13:39: Du hast in unseren Podcasts schon mal reingehört, wie ich weiß, und du weißt, was jetzt kommt.

00:13:44: Wir spielen unser Spiel alles auf Zeit, das heißt, wir haben 90 Sekunden.

00:13:49: Ich stelle dir so viele Fragen, wie in diese 90 Sekunden passen

00:13:53: und du antwortest spontan mit dem, was dir in den Kopf kommt.

00:13:58: Los geht's.

00:14:00: Ganz schön knapp, alles auf Zeit.

00:14:07: Wen bewunderst du?

00:14:10: Ich bewundere alle Aktivisten und Aktivisten, die wir in den letzten Jahren gekocht haben, alle 1500,

00:14:16: weil sie die Welt besser machen.

00:14:18: Und es gibt kaum einen Tag, an dem ich verzweifle, weil ich weiß, dass es sie gibt

00:14:23: und dass sie jeden Tag daran arbeiten, diese Welt lebenswert zu machen.

00:14:27: Diese Person siehst du ungern in Talkshows.

00:14:31: Uuh, wenn sie nicht ungern in Talkshows. Friedrich Merz.

00:14:37: Die beste Nachricht aus der letzten Woche.

00:14:41: Die beste Nachricht aus der letzten Woche.

00:14:46: Es gibt, es gab, glaube ich, vor allem negative Nachrichten.

00:14:50: Die schlechteste Nachricht aus letzter Woche.

00:14:54: Die schlechteste Nachricht aus letzter Woche.

00:14:58: Vielleicht war es vorletzte Woche, aber ich habe mich wahnsinnig geärgert,

00:15:02: dass nach dem Mord eines Polizisten in Mannheim, wie schnell Olaf Scholz gesagt hat,

00:15:08: dass er jetzt nach Syrien und Afghanistan abschieben will.

00:15:11: Deine größte Schwäche.

00:15:15: Meine größte Schwäche. Fingernägel kauen, wenn ich nervös bin.

00:15:20: Welche Überschrift möchtest du gern über dich lesen?

00:15:24: Die Aktivistin-Agentur hat geschafft Tausende von Aktivisten,

00:15:29: Aktivisten in die Nachrichten zu bekommen.

00:15:31: Woran möchtest du glauben?

00:15:39: Dass große Reichweiten starken Medien, linken Aktivisten Raum geben,

00:15:44: dass sie einen Platz geben, ihre Botschaft zu teilen,

00:15:48: auch vor Millionen Publikum, dass sie ihnen eine Plattform geben.

00:15:52: Das war es schon. Aber ich stelle noch die Frage, die als Nächstes gekommen wäre,

00:15:56: weil ich die so spannend finde.

00:15:58: Diese Frage sollten Journalist*innen aus ihren Interviews streichen.

00:16:02: Die Gewaltfrage. Vor allem.

00:16:05: Da kann ich länger darauf antworten, oder?

00:16:08: Ja, da kannst du länger darauf antworten.

00:16:11: Vor G20 hatte ich ein Zeitinterview, in dem mir 17 Fragen zur Gewalt gestellt wurden.

00:16:16: Und zwar vor dem G20-Gipfel.

00:16:18: Da war noch gar nichts passiert.

00:16:20: Und die Journalistin hat 17 Fragen dazu gestellt,

00:16:23: warum ich mich nicht scharf und deutlich von möglicher Gewalt,

00:16:26: die es noch gar nicht gegeben hat, distanziere.

00:16:29: Jetzt kann man natürlich auch fragen, ob sie damit das nicht auch herbeigeredet hat.

00:16:33: Wer ständig über militante Proteste redet,

00:16:37: der bekommt sie vielleicht am Ende auch.

00:16:40: Aber ehrlich gesagt, ich weiß noch, die letzte Frage war,

00:16:43: ob dann die Presse nicht vor allem über die Militanz berichtet

00:16:47: und nicht über die Inhalte.

00:16:49: Und demnachhin, dann, ich wünschte, ich hätte geantwortet,

00:16:52: dass die Journalistin gerade die ist, die 17 Fragen zur Gewalt gestellt hat.

00:16:57: Und nicht ich.

00:16:59: Und ich erinnere mich auch hier, Ende Gelände, die Klimakampagne,

00:17:02: bei der ich in den ersten Jahren vom Aufbau mit am Start war.

00:17:06: Ich erinnere mich, 2017 kam, das war eben gerade nach dem G20-Gipfel in Hamburg.

00:17:12: Und die ganze Presse kam an, am Klimakamp und wollte berichten.

00:17:16: Aber als es dann hieß, nee, nee, wir sind ja nicht in Hamburg,

00:17:19: das wird hier alles ziviler Ungehorsam und alles nach Plan.

00:17:22: Und hier gibt es keine Ausschreitung zu erwarten,

00:17:25: ist die Tagesschau wieder abgereist.

00:17:27: Ja, das gibt keine guten Bilder, das langweilig.

00:17:30: Aber das stimmt ja nicht mal, gönne man meinen,

00:17:33: wahrscheinlich haben die das gedacht,

00:17:35: aber gerade in so eine Kohlekrube zu rockern,

00:17:37: mit tausenden Leuten und so einen Bagger zu blockieren,

00:17:39: gibt ja krasse Bilder.

00:17:41: Und solche Beispiele gibt es immer wieder von Block U Pie.

00:17:44: Das ist jetzt auch, das ist jetzt Oma erzählt vom Krieg,

00:17:47: die alten Geschichten.

00:17:49: Aber Block U Pie, wann war das, 2015, wäre bestimmt nicht abends

00:17:53: bei Spiegel TV Live im Fernsehen gewesen,

00:17:55: wenn es nicht Rauch Schwaden über Frankfurt gegeben hätte.

00:17:58: Das ist so der Widerspruch, das ist quasi,

00:18:01: das ist vielleicht nicht das, was Aktivistinnen notwendigerweise

00:18:04: wollen oder nicht alle wollen zumindest,

00:18:07: dass das die Bilder des Tages sind.

00:18:10: Aber der Widerspruch ist, und Journalistinnen werden sie auch

00:18:13: verurteilen und sagen, wie könnt ihr nur, wie könnt ihr nur.

00:18:16: Und gleichzeitig müsste man sich schon auch die Frage stellen,

00:18:18: warum reißt ihr denn ab, wenn es keine Bilder

00:18:21: von brennenden Autoreifen gibt.

00:18:23: Ja, du hast deinen Weg ja schon so ein bisschen angerissen

00:18:26: und wir wollen mal mehr über die Medien-Training sprechen.

00:18:29: Du bist bis 2021 Presse- und Marketingleiterin

00:18:32: beim Hamburger Verlag VSA gewesen,

00:18:35: der neben Wirtschafts- und Gewerkschaftsthemen in Publikationen

00:18:38: auch Aspekte der Erinnerungsarbeit und die Verteidigung

00:18:41: der demokratischen Kultur gegen rechts thematisiert,

00:18:43: also auch in Punktulonarbeit schließt sich da der Kreis

00:18:46: zu den Themen, die dich beschäftigen.

00:18:48: Und dann hast du dich 2021 selbstständig gemacht

00:18:51: mit der Aktivistinnen-Agentur.

00:18:53: Und hier stehen Medien-Trainings für soziale Bewegungen im Zentrum.

00:18:56: Du gibst Workshops und vermittelt Aktivistinnen an Medienhäuser.

00:18:59: Das haben wir schon gehört.

00:19:01: Wann ist dir klar geworden, dass Medienarbeit

00:19:03: für linke Aktivistinnen eine Schlüsselkompetenz ist?

00:19:06: Und wann war dir bewusst, dass du diese Lücke

00:19:09: professionell besetzen möchtest?

00:19:11: Hm. Also das war vorgezwanzig.

00:19:16: Wir haben circa ein Jahr vorgezwanzig entschieden,

00:19:19: dass es dazu Großdemonstrationen braucht.

00:19:21: Und dann, das ist man jetzt schon ein paar Jahre her,

00:19:24: aber wenn wir in Erinnerung zurückgehen, 2017,

00:19:27: 2016 wurde Donald Trump gewählt.

00:19:30: Ich sitze bis spät in die Nacht vom Fernseher.

00:19:33: Ich bin Amerikanerin, ich kann auch wählen in den USA,

00:19:36: mitgebankt und Donald Trump wird Präsident.

00:19:39: Und am nächsten Morgen, wir alle total verschlafen,

00:19:43: schlaflose Nacht.

00:19:45: Und dann rufen wir uns gegenseitig an und sagen,

00:19:48: wir müssen in Hamburg, wenn Donald Trump nach Hamburg kommt,

00:19:51: müssen wir die größte Anti-Trump-Demonstration

00:19:53: auf dem deutschen Boden organisieren.

00:19:55: Anders geht es gar nicht.

00:19:57: Putin war in Hamburg, Erdogan war in Hamburg zum G20-Gipfel.

00:20:00: Es war klar, es muss eine große Demonstration geben.

00:20:03: Und es war klar, von Anfang an wollen wir das auch medial ankündigen.

00:20:07: Und unser Ziel war, wir wollen,

00:20:09: dass in der Tagesschau darüber berichtet wird.

00:20:12: Wir wollen mit dem Protest Olaf Scholz,

00:20:15: der Hamburger Bürgermeister,

00:20:17: hat gesagt, es wird ein Fest der Demokratie.

00:20:20: Dann haben wir gesagt, ja, das sehen wir auch so.

00:20:23: Und wenn der Gipfel der G20 in den Nachrichten kommt,

00:20:26: dann muss auch der Protest mit den Nachrichten sein.

00:20:29: Wir wollen mit auf diese mediale Bühne.

00:20:31: Und das ist uns gelungen, und zwar mehrfach.

00:20:34: Also nicht nur dann eben davor, in der Tagesschau zu sein,

00:20:37: sondern auch ein Jahr danach.

00:20:39: Und das eben sehr ...

00:20:41: Also, uns gelungen ist,

00:20:43: dass es eine sehr große Demonstration ist,

00:20:46: die sehr viel größter berichtet wurde.

00:20:49: Und ich auch da wieder erfahren habe,

00:20:52: so Macht und Ohnmacht ist für mich ein großes Thema.

00:20:55: Wie gelingt es uns,

00:20:57: die schlimmen Nachrichten nicht einfach hinzunehmen,

00:21:00: sondern zu widersprechen, uns einzumischen

00:21:03: und kollektive Selbstermächtigungen zu erfahren.

00:21:06: Und immer, wenn der ...

00:21:08: Die Hamburger Versammlungsbehörde eine Pressemitteilung

00:21:11: von Donald Trump's Secret Service,

00:21:13: dem ist nicht zu zutrauen, dass ihr da sicher seid,

00:21:16: dass der euch nicht überfährt.

00:21:18: Und dann haben wir eben sofort reagiert

00:21:20: mit der Pressemitteilung geantwortet,

00:21:22: wenn die Sicherheit der Hamburger Bürger und Bürgerin

00:21:25: nicht wehleistet ist,

00:21:27: dann muss die Stadt Hamburg Donald Trump auslernen.

00:21:30: Also ich habe gemerkt,

00:21:32: dass es einen entscheidenden Unterschied macht,

00:21:35: wenn wir eben auch linke Positionen und Forderungen

00:21:38: im Veto-Podcast nicht nur in quasi so wichtig alternative Medien sind,

00:21:43: nicht nur in kleinen Medien,

00:21:45: alternativen Medien zu sagen,

00:21:47: sondern zu versuchen, damit auch in die Tagesschau

00:21:49: oder in die Talkshows zu kommen.

00:21:51: Und dafür gibt es dann quasi auch die Agentur,

00:21:54: um die Leute eben entsprechend fit zu machen

00:21:57: und in die Formate zu schicken quasi.

00:22:00: Genau, also wir hatten vielleicht mal ein Beispiel,

00:22:03: wir hatten jetzt vor ein paar Wochen beim Veto-Magazin,

00:22:06: das war das coolste überhaupt an dem Projekt,

00:22:08: dass ihr bei Veto uns eingeladen habt,

00:22:10: dass wir das Training bei euch in euren Räumen in Dresden organisieren können.

00:22:14: Und wir haben eingeladen Menschen,

00:22:17: die in Sachsen und Thüringen,

00:22:19: vor allem auch im ländlichen oder kleinstädtischen Raum,

00:22:22: sich gegen rechts engagieren,

00:22:24: dass sie kommen und wir gemeinsam

00:22:26: ein Talkshow-Training über das Wochenende durchführen.

00:22:29: Und da üben wir dann, wie sitze ich in der Talkshow,

00:22:32: wie was muss ich beachten bei Körpersprache,

00:22:35: wie bringe ich meine Kernbotschaft auf den Punkt,

00:22:38: wie formuliere ich meine Botschaft so, dass sie richtig gesessen hat.

00:22:41: Was mache ich bei Nusschitz-Dornen, so was.

00:22:44: Und danach treten wir auch an Journalistinnen heran,

00:22:48: also vielleicht hören das ja auch die ein oder andere Journalistin heute,

00:22:52: wenn ihr Aktivistin interviewen wollt,

00:22:56: die in Riesa, in Bautzen, in Milda,

00:23:00: in quasi kleinen Städten in Sachsen und Thüringen geblieben sind,

00:23:04: die nicht weggezogen sind, die teilweise sogar wieder hingezogen sind,

00:23:07: nach dem Studium.

00:23:09: Um dort gegen rechts aktiv zu sein,

00:23:11: wenn ihr die interviewen wollt,

00:23:12: dann meldet euch bei uns bei der Aktivistin-Agentur,

00:23:14: weil das liebe ich besonders, den Kontakt herzustellen

00:23:18: zwischen denen, die berichten wollen,

00:23:20: denen, die Aktivistin eine Plattform geben wollen

00:23:23: und die, die vor Ort erzählen können, wie es ist.

00:23:26: Du hast es ja gerade schon erwähnt,

00:23:29: dass du auch bei Veto quasi zu Gast warst.

00:23:32: Dazu noch mal, inwiefern fehlen deiner Meinung nach

00:23:35: auch ostdeutsche Perspektiven in den Medien?

00:23:38: Ja, hundertprozentig.

00:23:40: Also, ich weiß nicht, ob es Studien inzwischen zu gibt,

00:23:43: aber doch es gibt vereinzelte Studienlagen.

00:23:45: Also in den Leitmedien, in den großen, relevanten Leitmedien,

00:23:51: die versagen regelmäßig darin, die Gesellschaft so abzubilden,

00:23:56: wie sie ist.

00:23:57: Und das sieht man insbesondere mit Bezug auf Menschen aus dem Osten,

00:24:01: dass auch gerade jetzt im Zug von den Landtagskommunalwahlen

00:24:04: immer viel über den Osten gesprochen wird.

00:24:06: Oder mit irgendwelchen Ostverstehren, Thüringenverstehren

00:24:09: gesprochen wird.

00:24:11: Und am Ende, vielleicht sind die, vielleicht auch aus dem Osten,

00:24:14: aber dann sagen die so was wie "Ja, wir müssen mit der AfD reden".

00:24:17: Also, Menschen aus dem Osten sind total unterrepräsentiert,

00:24:22: Menschen mit Behinderungen sind total unterrepräsentiert

00:24:25: in den deutschen Medien.

00:24:27: Im Vergleich zu jetzt so Großbritannien, BBC zum Beispiel,

00:24:30: die das viel besser löst.

00:24:33: Ja, aber auch Menschen mit Migrationsgeschichte kommen wenig vor.

00:24:38: Es sind vor allem, ich glaube, es gibt immer wieder die Auswertung

00:24:43: von den häufigsten Talkshows nach Namen.

00:24:45: Und 2019 waren es Michael, Markus und Peter.

00:24:48: Es waren die häufigsten Namen in deutschen Talkshows.

00:24:51: Also, ich glaube, sie bilden einfach die Gesellschaft nicht so ab,

00:24:55: wie sie ist.

00:24:56: Und ein zentrales Motiv, das mich mein Leben durch begleitet ist,

00:24:59: ich möchte, dass Menschen, die direkt betroffen sind von Herr Schnapppolitik,

00:25:04: dass die gehört werden.

00:25:06: Also, sei es, wenn wir über Migrationspolitik reden,

00:25:09: müssen wir auch mit einem Menschen reden, der selber im Schlauchboot saß

00:25:12: und der durch die Beigrote gelaufen ist.

00:25:14: Und deswegen finde ich die Arbeit so wichtig,

00:25:16: dass wir Menschen unterstützen, die diese Biografien haben,

00:25:20: ihre Geschichte auch in den großen Medien zu erzählen.

00:25:23: Und dann Kontakt herzustellen zu Journalistinnen,

00:25:25: die sie einladen wollen.

00:25:27: kurze Werbeunterbrechung in eigener Sache

00:25:29: Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne.

00:25:33: Wir erzählen von denen, die aufstehen und ihre Stimme erheben.

00:25:37: Was sie wollen, was sie antreibt,

00:25:39: das les ihr jede Woche neu auf Veto-Magazin.de.

00:25:42: Ich bin so spannend, dass wir über Talkshows sprechen.

00:25:50: Ich habe meine Abschlussarbeit im Studio

00:25:53: tatsächlich über Konfliktsituationen in Talkshows geschrieben.

00:25:57: Und zu Streitschlichtung und Konfliktlinguistik.

00:26:02: Ich finde es spannend, nebenbei zu beobachten,

00:26:06: wie sich das verändert.

00:26:08: Mein Studiumabschluss ist sehr lange her.

00:26:11: Aber wie sich diese Formate verändern und was gleichgeblieben ist.

00:26:15: Der Titel des Workshops, den du in den Veto-Räumen gehalten hast,

00:26:19: war antifaschistisches Talkshow-Training.

00:26:22: Hast du eine Vision von einer gelungenen Talkshow?

00:26:26: Wie ist eine Talkshow, die aus deiner Sicht richtig gelungen ist?

00:26:32: Warum sind generell Talkshow-Formate so wichtig?

00:26:36: Esra Karakaya hatte doch diesen tollen ...

00:26:40: Also, die erste antirastische Talkshow.

00:26:43: Wie traurig, dass diese Sendung im WDR abgesetzt wurde.

00:26:46: Sie macht es ja jetzt noch selber.

00:26:48: Man kann auch dafür spenden, das unterstützen. Tolle Sendungen.

00:26:53: Ich glaube, es braucht beides. Es braucht die Projekte wie Veto.

00:26:59: Da kann ich stundenlang drüber reden, wie wichtig eure Arbeit ist.

00:27:03: Allein, dass ihr denen eine Stimme gibt, über die sonst nicht berichtet wird.

00:27:07: Letztens habt ihr bei Veto jetzt nicht ein Podcast,

00:27:10: sondern auf der Homepage.

00:27:12: Habt ihr einen Beitrag gebracht über mein Freund Miemann.

00:27:15: Miemann ist Rom, also Romaktivist.

00:27:17: Er ist alleinerziehender Vater, hat seinen kranken Vater gepflegt

00:27:21: und hat sein Leben lang ...

00:27:23: Er ist in Deutschland geboren, hat sein Leben lang um Einbürgerung gekämpft.

00:27:27: Hat das als extrem erniedrigend erlebt.

00:27:30: Und auch mit der neuen Einbürgerungsreform,

00:27:33: die alle feiern als so progressiv, wird er nicht eingebürgert.

00:27:37: Warum? Weil er alleinerziehender Vater ist,

00:27:40: weil er Kehrarbeit macht und nicht arbeiten kann.

00:27:43: Und Veto hat über diese Geschichte berichtet,

00:27:46: wo eben viele Medien quasi die Erfolgstories berichtet haben,

00:27:49: was dann vielleicht zu komplex war,

00:27:51: auch über die Menschen zu berichten, die rausfallen.

00:27:55: Und die Ungerechtigkeiten, die da passieren.

00:27:57: Veto ist aber hingefahren und hat einen Fotografen mitgenommen

00:28:01: und hat ihn fotografiert und porträtiert.

00:28:03: Deswegen ist Veto so wichtig.

00:28:05: Aber zurück zu deiner Frage,

00:28:07: warum Talkshows auf der anderen Seite wichtig sind.

00:28:10: Weil da die Macht legt.

00:28:12: Weil das Millionen Menschen schauen abends.

00:28:15: Und selbst diejenigen, die jetzt sagen, ich schau Talkshows eh nicht,

00:28:19: wer guckt es noch?

00:28:21: Also, vielleicht Leute ab 60, vielleicht auch eher konservative.

00:28:25: Also, erstens ist es ein Großteil der Gesellschaft,

00:28:28: die wir erreichen wollen sollten.

00:28:30: Und zum anderen sind das die Orte.

00:28:35: Also, neben der linearen Ausstrahlung

00:28:37: wird das noch mal auf Twitter geteilt.

00:28:39: Wird das Artikel in der Süddeutschen

00:28:41: oder der Frankfurter Rundschau geben am nächsten Tag.

00:28:44: Das heißt, es sehen einfach sehr, sehr viele Leute.

00:28:47: Es sind Orte, wo festgehalten wird, wer ist überhaupt relevant?

00:28:51: Welche Positionen sind gesellschaftlich relevant?

00:28:53: Und wie oft sitzen wir von so einer Sendung

00:28:55: und ärgern uns, weil die Person von der SPD

00:28:58: oder vielleicht von den Grünen noch die linkeste Position ist,

00:29:01: die dort vertreten ist?

00:29:02: Und deswegen, es geht mir vielleicht weniger um die Talkshows an sich,

00:29:06: sondern mehr um den Anspruch,

00:29:08: dass wir mit progressiven Forderungen versuchen,

00:29:11: in diese Räume zu kommen.

00:29:14: Und unsere Botschaften laut in die Welt reinzuschreien.

00:29:18: Gibt es Medien, denen du ein Interview verwagern würdest?

00:29:22: Oder würdest du dazu ermutigen, auch dort zu sprechen?

00:29:27: Ja, redet nicht mit der ... - Also #Springer oder so.

00:29:30: Ja, voll, wollte ich grad sagen, Bildzeitung, auf jeden Fall.

00:29:34: Und kann nicht, aber ...

00:29:35: Ich würde allen empfehlen,

00:29:37: in eigenen moralischen Kompass zu entwickeln.

00:29:39: Bei mir ist es keine Fake News,

00:29:41: keine faschistischen Medien natürlich.

00:29:44: Und aber auch nicht die Bildzeitung,

00:29:46: weil ...

00:29:48: Naja, weil ...

00:29:51: Im Journalismus gibt es Spielregeln,

00:29:54: die wir uns nicht ausgesucht haben.

00:29:56: Ich verwende oft eine Metapher von Fußball dafür.

00:29:58: Im Fußball ...

00:30:00: Also, wir haben uns die Regel nicht ausgesucht.

00:30:02: Wir können überlegen, stehen wir am Spielfeld dran und schauen zu.

00:30:06: Oder spielen wir mit und schießen wir Tore für unsere Bewegung und Kämpfe,

00:30:10: für Klimagerechtigkeit, gegen rechts, für offene Grenzen,

00:30:13: für Inklusion, für Feminismus.

00:30:15: So, und ...

00:30:17: Es ist wichtig, dass alle, die daran arbeiten, die Welt besser zu machen,

00:30:21: dass sie dieses Spiel zumindest können,

00:30:23: die Spielregeln können und Tore schießen können für ihre Bewegung.

00:30:27: Wenn man richtig gut ist, kann man auch faulen.

00:30:29: Man muss sich nicht immer in die Regeln halten,

00:30:32: aber es hilft, zu wissen, wann man eine rote Karte bekommt.

00:30:34: Also, das heißt, mein Job ist quasi Fußballtrainerin sein

00:30:38: und möglichst viele Spielzüge beizubringen.

00:30:42: Man kann so ein Spiel aber nie gewinnen,

00:30:44: wenn die andere Seite sich gar nicht an die Spielregeln hält.

00:30:48: Und die Bildzeitung ist so.

00:30:49: Sie hat keinen Respekt für die Menschen, die sie interviewt.

00:30:52: Sie wird sich nicht an die Regeln halten, dieses Spiel können wir nur verlieren.

00:30:56: Und natürlich ist es das größte rechte Flugblatt Deutschlands.

00:30:59: Hast du so drei Tipps an Protest- und Widerstandsbewegungen

00:31:04: oder aktivistische Menschen,

00:31:07: um deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu steigern

00:31:10: oder sich überhaupt auch das Auftreten in der Öffentlichkeit zuzutrauen?

00:31:14: Ja.

00:31:15: Der erste Tipp ist, du bist der Boss.

00:31:17: Und bloß weil dir eine Journalistin, egal wie charmant sie ist,

00:31:21: fragt, ob du drei Tipps hast, kannst du auch nur einen Tipp geben.

00:31:25: (Lachen)

00:31:26: Ich sage das, weil bei unseren Trainings

00:31:29: laden wir auch oft Journalistinnen ein, um das zu rollen zu spielen.

00:31:33: Auch bei unserem Training im Dresden

00:31:35: haben wir Journalistinnen, ostdeutsche Journalistinnen eingeladen

00:31:38: und dann Rollen gespielt und so Interviews simuliert.

00:31:41: Und auch da gab es nämlich die Frage, was sind deine drei Forderungen?

00:31:47: Und in der ersten Runde war das echt eine Herausforderung

00:31:50: für die Aktivistinnen, weil sie dachte, oh, jetzt drei Fragen.

00:31:53: Mist, was mag ich jetzt so?

00:31:55: Und wir haben das paar Mal geübt, und die Wahrheit ist nämlich,

00:31:59: bloß weil jemand nach drei Sachen fragt,

00:32:01: kannst du auch mit einer Sache fragen, mit einem Tipp antworten.

00:32:05: Also wichtig ist, du bist der Boss, du bist Boss.

00:32:08: Du entscheidest auch Augenhöhe, ne?

00:32:11: Journalistinnen möchten etwas von dir in dem Moment,

00:32:14: aber du möchtest ja auch was von Journalistinnen.

00:32:17: Das Ziel ist Augenhöhe.

00:32:19: Der zweite Tipp, ich hab trotzdem drei.

00:32:22: (Lachen)

00:32:23: Der zweite Tipp ist Interviews sind keine Prüfungen.

00:32:26: Also auch da wieder bloß weil nach drei Sachen gefragt wird.

00:32:29: Das ist so ein guter Tipp. - Ja.

00:32:31: Du kannst auch einfach, du kannst antworten, zum Beispiel,

00:32:34: "Ninja, danke für die Frage, ich hab einen Tipp für dich,

00:32:37: und der ist wirklich wichtig."

00:32:39: "Kernbotschaft, das reicht völlig aus."

00:32:42: Also du bist der Boss, Interviews sind keine Prüfungen,

00:32:46: sondern sie sind der Ort, die Zeit geht voll schnell vorbei,

00:32:49: sie sind der Moment, wo du deine Kernbotschaften unterbringen kannst.

00:32:53: Überleg dir vorher drei Sachen, wenn du ne Stunde Zeit hast,

00:32:56: drei Sachen, die du unbedingt sagen willst,

00:32:59: wenn du nur 20 Sekunden in der Tagesschau hast,

00:33:01: kannst du natürlich nur eine Kernbotschaft mitbringen.

00:33:04: Aber du willst vorher was zu sagen willst,

00:33:06: wie du rumkommst, wie im Fußballspiel. Die Zeit läuft,

00:33:09: und du schießt dein Tor.

00:33:10: Und ein dritter Tipp rede, so dass Menschen,

00:33:14: die wir überzeugen wollen, uns verstehen.

00:33:17: Versuch nicht, mit deiner eigenen Blase zu reden.

00:33:20: Als ich vor G20 in der Talkshow saß, ich war so aufgeregt,

00:33:23: dass meine eigenen Genossinnen und Genossen,

00:33:26: meine eigenen Leute, dass die gut finden, was ich sage.

00:33:29: Und um die geht es gar nicht, weil die sind ja schon überzeugt.

00:33:33: Sondern wichtiger wäre gewesen, alle Überzeugbaren,

00:33:37: alle Unentschlossenen, die zu erreichen.

00:33:39: Und dafür muss ich eine einfache Sprache sprechen.

00:33:42: Aber mit ... Also, mein Tipp ist meistens,

00:33:46: such dir eine Person, wo du durch die Journalistin hindurchsprechst,

00:33:50: mit der du sprichst.

00:33:51: Also, bei mir ist es, ich spreche zwar mit dir, Nenya,

00:33:54: aber eigentlich spreche ich mit meiner besten Freundin Vera,

00:33:57: die Lehrerin an einer Hauptschule Nürnberg ist.

00:34:00: Und ich versuche so zu sprechen, wie ich mit ihr sprechen würde.

00:34:04: Weil ich dann mit Respekt auf Augenhöhe spreche.

00:34:07: Aber trotzdem mehr Geschichten, mehr Beispiele, sehr konkret.

00:34:11: Und eben nicht ...

00:34:13: Ja, bei meinem ersten Plenum ...

00:34:15: Ich hatte ja 'nen Studium abgebrochen.

00:34:18: Bei meinem ersten Plenum hab ich gemerkt,

00:34:20: okay, alle haben hier studiert.

00:34:22: Und dann sagen die so Sachen wie, lass uns bilateral verständigen.

00:34:26: (Lachen)

00:34:27: Und die meinen ernsthaft, komm, wir gehen raus in Flur,

00:34:30: wir gehen in die Gruppe auf.

00:34:31: Wer redet so, was soll das? - Ja.

00:34:34: Also, Tipp eins, Augenhöhe, du entscheidest, was im Interview passiert.

00:34:38: Tipp zwei, Interview sind keine Prüfungen,

00:34:40: sondern Ort für deine Kernbotschaften.

00:34:43: Und Tipp drei, rede so einfach und normal,

00:34:45: wie du mit deiner besten Freundin sprechen würdest,

00:34:48: dann wird's auch gut.

00:34:49: Gibt es aus deiner Sicht noch diese Binsenweisheit,

00:34:53: auch schlechte Presse, gute Presse?

00:34:56: Ja, also sagen wir mal so ...

00:35:00: Wenn du in der großen Talkshow bist ...

00:35:03: Also, Ninya, wenn du jetzt in der Talkshow sitzt,

00:35:05: und du sagst 'ne Position, die richtig gesessen hat,

00:35:09: wo deine Kernbotschaft ist klar und deutlich, sie ist progressiv,

00:35:12: sie ist ...

00:35:14: Das muss Leute von der AfD ärgern.

00:35:16: Wenn sie überhaupt dich in der Talkshow sehen,

00:35:18: sind die damit nicht einverstanden,

00:35:21: dass du dich traust, öffentlich zu sprechen und dir Reichweite zu nehmen.

00:35:25: Und dass du dann noch was Progressives in der Schärfe und Klarheit sagst.

00:35:29: Die müssen sich ja ärgern.

00:35:31: Wenn du in der Talkshow sitzt und deine Botschaft richtig gesessen hat

00:35:35: und es ärgert sich keiner, das kann eigentlich nicht sein.

00:35:38: Weil also so 'n Shitstorm und negative Presse

00:35:41: ist auch 'ne Reaktion, ein Resultat daraus,

00:35:45: dass du eine klare Botschaft, die progressiv war,

00:35:49: auf einer großen Bühne gesagt hast,

00:35:51: wo sie unsere eigene Blase verlassen hat.

00:35:54: Dann musst du's ja auf Leute treffen, die das falsch finden.

00:35:58: Dann muss die Welt oder FAZ,

00:36:00: oder die Bildzeitung, müssen schlecht über die schreiben.

00:36:03: Wie kannst du es wagen, so was zu sagen?

00:36:05: Herzlichen Glückwunsch.

00:36:06: Deine Botschaft hat die Blase verlassen und richtig gesessen.

00:36:10: Gut so. - Ja.

00:36:11: Das tut natürlich weh.

00:36:13: Als jemand, die selber schon viele Shitstorms erlebt hat,

00:36:16: das tut weh.

00:36:17: Deswegen gibt dein Handy einen männlichen Genossen,

00:36:21: der deine ganzen Hassnachrichten löscht.

00:36:23: Ich find es auch sehr schön,

00:36:25: dass dann da so sexistische Typen in ihrem Keller sitzen

00:36:28: und dann da irgendwelche Nachrichten schreiben,

00:36:31: die nie 'ne Frau sehen wird,

00:36:32: weil das einfach Freunde von ihr löschen und blocken.

00:36:35: Genau, sorg dafür, sorg für dich, geh paar Tage offline,

00:36:39: hol die Unterstützung von Menschen, die du liebst.

00:36:42: Such die Unterstützung von Hate, Hate,

00:36:44: oder man kann auch mal was anzeigen.

00:36:46: So.

00:36:47: Aber macht dir bewusst, dass dich trifft keine Schuld.

00:36:51: Die machen das, weil Menschen wie wir

00:36:53: gar nicht erst in Talkshows auftreten sollen im Auge der Rechten.

00:36:57: Hate, Hate hatten wir übrigens auch schon in unserem Podcast.

00:37:01: Ah, ja. - Genau.

00:37:03: Die ... Anna-Lena hieß sie, glaub ich, ne?

00:37:06: Hatten wir zu Gast.

00:37:08: Und vielleicht können wir die Folge auch in den Shownotes noch mal

00:37:11: verlinken, das passt doch ganz gut. - Ja, mega.

00:37:14: Wir kommen zu unserem zweiten Spiel.

00:37:16: Und in diesem Spiel wollen wir einen ganz besonderen Moment einfangen.

00:37:20: Das heißt, ein Moment, der dich selbst inspiriert hat,

00:37:23: in dem jemand Mut bewiesen hat,

00:37:25: in dem ein Mensch widersprochen hat oder seinen Veto eingelegt hat

00:37:29: und damit aktiv geworden ist für eine Sache.

00:37:32: Das kann gerade erst passiert sein,

00:37:34: das kann auch schon lange in der Vergangenheit liegen.

00:37:37: Es geht letztendlich um ein Moment des Widerstands und Protests,

00:37:40: der dich berührt hat, der dir in Erinnerung geblieben ist

00:37:43: und der vielleicht bleiben wird.

00:37:45: Ich spiele unseren Jingle ab

00:37:47: und dann darfst du von diesem Moment berichten.

00:37:50: Boah, ganz schön ...

00:37:55: ... mutig.

00:37:56: Dein Veto-Moment.

00:37:59: Ich erzähle von der Klimakampagne "Ende Gelände",

00:38:06: bei denen ich die ersten Jahre mit dabei sein durfte.

00:38:10: 2016, 15, 16, 17.

00:38:12: Und ich erinnere mich an, als wir so vor einem Kraftwerk saßen,

00:38:16: mit tausenden Leuten sitzen wir vor diesem Kraftwerk

00:38:19: und das Kraftwerk muss runtergefahren werden

00:38:22: und wird auf 20 Prozent seiner Leistungen gedrosselt.

00:38:25: Und das ist die Erfahrung,

00:38:27: dass man Kohlekraftwerke einfach runterfahren kann,

00:38:30: indem man sich davor setzt.

00:38:32: Und dann größer noch, dass wir diesen Protest gemacht haben

00:38:37: zu einer Zeit, als noch wenig über Kohleausstieg gesprochen wurde

00:38:41: und nur wenig Jahre später der Kohleausstieg entschieden wurde.

00:38:46: Klar, die Klimakrise verlangt eigentlich noch viel größere Schritte

00:38:51: von uns in noch viel eiligerem Tempo.

00:38:53: Aber die Erfahrung, dass man konkret ein Kohlekraftwerk runterfahren kann

00:38:57: und dass man sie auch generell vom Netz nehmen kann,

00:39:00: indem man sich vor so einem Bagger setzt,

00:39:03: indem man sich auf die Schiene hockt,

00:39:05: das war eine Erfahrung, die mir zeigt, es lohnt sich, sich zu wehren.

00:39:09: Wir können was verändern.

00:39:11: Wir können was verändern, das passt auch ganz gut zu dem Zitat von dir,

00:39:16: was in einem Tatsbeitrag zu lesen ist.

00:39:19: "Für mich geht ein beruflicher Traum in Erfüllung,

00:39:22: pflegekräfte Klimaaktivist*innen und Betroffene von Rechtem, Terror

00:39:25: und Rassismus in die Nachrichten zu bringen."

00:39:28: Das hast du so gesagt und so banal diese Frage vielleicht auch ist.

00:39:32: Inwiefern trägt diese Sichtbarkeit und Hörbarkeit von Stimmen

00:39:36: zu einer gerechteren und besseren Welt bei?

00:39:39: Das ist schwer messbar.

00:39:41: Es ist zwar direkt messbar, wie viel Kontakte wir herstellen können

00:39:46: zwischen Journalisten und Aktivisten

00:39:48: und aus wie viel Arbeit dann konkret ein Interview wurde.

00:39:52: Es ist aber natürlich viel schwerer messbar,

00:39:56: was das konkret bewegt.

00:39:58: Ich glaube, das eine, was wichtig ist,

00:40:00: ist, dass Medienarbeit alleine natürlich auch nur ein Teil

00:40:03: von großer Veränderung ist.

00:40:05: Also, wir brauchen genauso Menschen, die Fokü kochen

00:40:11: und die Gemüse schnippeln auf dem Klimakampf.

00:40:13: Es braucht Leute, die Organising machen und in Betriebe gehen

00:40:17: und die Initiativen und Gruppen gründen

00:40:22: und jede Woche Plenum machen und die nächste Aktion planen

00:40:25: und Leute, die durch eine vierreiche Polizeikette durchbrechen,

00:40:29: wie bei Ende Gelände, um sich auf so einen Bagger zu setzen.

00:40:31: Das braucht alles und Medienarbeit ist nur ein Aspekt davon

00:40:35: und nur ein Teil davon,

00:40:37: um Sichtbarkeit für all das herzustellen,

00:40:41: für all die, die bereits sich engagieren, die aktiv sind,

00:40:44: die versuchen, diese Welt besser zu machen.

00:40:47: Und ich glaube, es ist auch ein Aspekt von Repräsentationen gibt.

00:40:51: Also, dass jedes Mal, wenn wir in Medien sprechen,

00:40:54: dass wir auch mobilisieren, dass wir auch Leute erreichen,

00:40:57: selber aktiv zu werden.

00:40:59: Und das ist ein Unterschied,

00:41:01: macht sich selber auch repräsentiert zu sehen in den Nachrichten,

00:41:04: zu sehen, okay, meine Stimme ist wichtig,

00:41:06: meine Position ist wichtig.

00:41:08: Und ich gebe auch viel Podiums-Training,

00:41:11: wo Leute lernen, wie man auf einem Podium spricht.

00:41:14: Topschoos sind ja auch eine große Form von Podien.

00:41:16: Und ein wichtiger Aspekt davon ist die eigene Stimmung und Haltung,

00:41:21: mit der du reingehst.

00:41:23: Weil eine Aufgabe von uns eben ist,

00:41:25: wir müssen mobilisieren, wenn wir sprechen.

00:41:28: Und wenn du da hingehst und schon so eine Fresse hast

00:41:30: und total schlecht drauf bist und sagst,

00:41:32: das bringt ja alles nichts, was wir machen,

00:41:34: willst du denn damit mobilisieren?

00:41:36: So, ne?

00:41:37: Also, es ist wichtig, dass wir dann auch selber Hoffnung in uns finden.

00:41:41: Und dass wir die nach draußen tragen

00:41:43: und versuchen, andere zu gewinnen für unsere Bewegungen und Kämpfe.

00:41:46: Und manchmal, wenn man selber ein bisschen hoffnungslos ist,

00:41:49: dann hilft dir das Wort "wenn".

00:41:51: Weil nach so einem "wenn" kann alles kommen, ne?

00:41:54: Wir können die Klimakrise stoppen, wenn wir uns zusammenschließen,

00:41:57: wenn wir viele werden und den Kapitalismus überwinden.

00:42:01: Zum Beispiel.

00:42:03: Hoffnungslosigkeit ist ja trotzdem auch ein Gefühl,

00:42:06: dass viele Menschen gegenwärtig begleitet.

00:42:08: Zum Beispiel mit Blick auf die Wahlergebnisse der EU

00:42:12: und Kommunalwahlen, aber eben auch,

00:42:14: vielleicht vorausschauend, auf die Landtagswahlen im Osten.

00:42:17: Weil viele Leute dann generell das Gefühl haben,

00:42:21: keine Stimme zu haben oder nicht wirksam zu sein.

00:42:24: Was gibt dir Hoffnung und wo nimmst du auch Fortschritte wahr?

00:42:27: Ja.

00:42:30: Hoffnung ist manchmal so schwer greifbar als Wort.

00:42:33: Was ich besser greifen kann, ist,

00:42:36: oder wo ich viel mehr darüber nachdenke, ist Ohnmacht und Macht.

00:42:39: Also, wie wir gemeinsam Selbstermächtigung bekommen,

00:42:42: wenn wir uns zusammenschließen.

00:42:44: Aber Hoffnung ist auch ein Tunwort.

00:42:47: Das heißt, es ist schwierig, jemand anders Hoffnung zu geben.

00:42:50: Eigentlich erlebst du es selber im Tun.

00:42:52: Und andersrum, ich glaube, ich war noch nie hoffnungslos,

00:42:57: weil ich selber die Erfahrung gemacht habe,

00:42:59: vor so einem Castortransport,

00:43:01: vor so einem Atom-Müll-Transport zu sitzen.

00:43:04: Und meine Freunde ketten sich an den Schienen fest.

00:43:06: Und nur wenige Jahre später kommt der Atomaustieg.

00:43:09: Klar, wurde da 50 Jahre lang drum gekämpft.

00:43:11: Das war alles natürlich vor meiner Zeit.

00:43:14: Aber die Erfahrung zu machen,

00:43:15: dass du wärst dich, du schließt dich mit vielen zusammen.

00:43:19: Und jetzt letztes Jahr sind die letzten Atomkraftwerke vom Netz gegangen.

00:43:26: Dass es funktionieren kann.

00:43:28: Oder selber vor einem Kraftwerk zu sitzen,

00:43:30: das dann runtergefahren wird und vom Netz geht.

00:43:33: Weil du davor demonstriert hast.

00:43:35: Natürlich nicht nur du alleine, sondern mit vielen zusammen.

00:43:38: Aber ich glaube, dass quasi diejenigen von uns,

00:43:41: die viel mit Hoffnungslosigkeit beschäftigt sind,

00:43:43: dann vielleicht auch deswegen, weil wir nicht die Erfahrung gemacht haben,

00:43:47: dass wir konkret, wenn wir uns mit anderen zusammenschließen,

00:43:50: dass wir was verändern können.

00:43:52: Und auf der anderen Seite,

00:43:54: man muss sich auch entscheiden, Hoffnung zu haben.

00:43:56: Also alleine einfach,

00:43:59: wenn du die Klimakrise anguckst,

00:44:02: klar, so ein Atomaustieg oder Kohleausstieg ist nur ein kleiner Schritt darin.

00:44:06: Aber so ein Atom- und Klimaausstieg ist,

00:44:10: Kohleausstieg ist nur ein kleiner Schritt darin.

00:44:12: Aber er ist natürlich ein riesen Schritt.

00:44:16: Wie schaffen das, du hast ja gesagt,

00:44:18: das fand ich ganz cool mit diesem kleinen Wörtchen, wenn.

00:44:22: Also, dass das viel ausmachen kann.

00:44:24: Wie schaffen es aktivistisch engagierte Menschen

00:44:27: immer wieder auch gemeinsam

00:44:30: und weiter ins konstruktive Handeln zu kommen?

00:44:32: Gibt es da bestimmte Strategien?

00:44:34: Zuerst mal muss man sich entscheiden, das zu wollen.

00:44:39: Also, das ist eben, sagen wir so,

00:44:41: wir haben viele mächtige Gegner, wir haben vielleicht die AfD,

00:44:45: wir haben Friedrich Merz,

00:44:49: wir haben Christian Lindner.

00:44:52: Aber wir haben auch das Sofa,

00:44:55: das Gefühl, dass wir nichts bewegen können.

00:44:58: Also, dass ist quasi die Gefahren der Welt so groß sind,

00:45:02: die Klimakrise so groß ist,

00:45:04: der Drohnefaschismus so groß ist,

00:45:07: dass die Gefahr eben ist, dass wir nichts verändern können.

00:45:11: Deswegen ist es auch so wichtig,

00:45:12: dass wir, wenn wir öffentlich sprechen, immer wieder Hoffnung machen

00:45:16: und sagen, was wir verändern können,

00:45:18: was es konkret an Forderungen gibt, was ich verändern kann.

00:45:21: Und dazu muss man sich auch selber entscheiden.

00:45:24: Ich würde mir auch mehr Aktivistinnen wünschen,

00:45:26: die, wenn sie aufs Plenum gehen, einmal vorüberlegen,

00:45:29: welche Laune habe ich eigentlich heute?

00:45:31: Ich bin irgendwie schlecht drauf, ich lasse die Laune zu Hause heute.

00:45:34: Ich bring sie nicht mit aufs Plenum.

00:45:37: Also, jetzt nicht im Sinne von So-toxic-Positivity,

00:45:41: aber im Sinne von, dass es auch kontarrevolutionär ist,

00:45:44: einfach die Laune von allen runterzuziehen,

00:45:47: weil man nur motzt aufm Plenum.

00:45:49: Also, sich zu entscheiden, was zu verändern zu wollen

00:45:51: und dass es sich lohnt und es dann auch eben zu machen.

00:45:54: Wir haben noch eine abschließende Frage dazu.

00:45:58: Immer mehr junge Menschen wenden sicher von den klassischen Medien ab

00:46:02: und empfinden irgendwie so eine Art Nachrichtenmüdigkeit.

00:46:06: Es gibt super viele negative Botschaften, die da dominieren.

00:46:11: Und du hast schon dieses Gefühl von Ohnmacht

00:46:13: oder vielleicht auch Aussichtslosigkeit angesprochen.

00:46:16: Warum sollten Aktivistinnen dennoch

00:46:20: genau auch bei diesen klassischen Medien präsent sein

00:46:24: und nicht beispielsweise nur auf TikTok oder anderen digitalen Plattformen?

00:46:29: Ja, TikTok und Instagram sind auch total wichtig.

00:46:32: Gerade auch, wenn wir uns angucken, wie erfolgreich die AfD da ist.

00:46:36: Das wichtig ist, sich diesen Raum zurückzunehmen und zurückzuerobern.

00:46:40: Ja, also ich mein, warum ist es wichtig, dass wir in Medien vorkommen,

00:46:45: damit unsere Positionen erst mal gehört werden,

00:46:48: damit sie nicht nur in der eigenen Blase gehört werden,

00:46:51: sondern wir real den Anspruch haben,

00:46:54: wirklich reinzugehen in die Gesellschaft und sie mitzuverändern.

00:46:58: Und zwar, und dass unsere Vorschläge, unsere Utopien und Forderungen,

00:47:03: dass die real diskutiert werden,

00:47:05: nicht nur in unserem linken Zentrum, sondern eben in der Tagesschau.

00:47:10: Dann gibt es vielleicht zum Schluss Initiativen, Projekte, Menschen,

00:47:17: Musiker*innen, Autor*innen, die daran mitwirken,

00:47:20: dass sich diese Gesellschaft zu einer besseren Version ihrer selbst entwickelt.

00:47:23: Und du hast jetzt in der letzten Kategorie die Möglichkeit,

00:47:26: genau auf sowas hinzuweisen.

00:47:28: Also du darfst jetzt Werbung machen für Menschen oder Projekte,

00:47:31: die unsere Zuhörer*innen kennen sollten, verfolgen sollten,

00:47:35: unterstützen sollten.

00:47:37: Und ich spiele wieder den Jingle ab

00:47:39: und dann darfst du quasi deine Werbeanzeige platzieren.

00:47:43: (Dynamische Musik)

00:47:46: Oh, ganz schön wichtig.

00:47:49: Platz für deine Werbeanzeige.

00:47:52: (Dynamische Musik)

00:47:54: Ich mache Werbung für euch,

00:47:59: wenn ihr in einer Gruppe-Organisation NGO-Verband seid

00:48:03: und ihr wichtige Arbeit macht,

00:48:05: aber das Gefühl habt, dass ihr zu wenig gehört werdet

00:48:08: und in Nachrichten vorkommt,

00:48:10: dann meldet euch bei uns bei der Aktivistin-Agentur

00:48:12: und wir unterstützen euch dabei mit Seminaren und Trainings

00:48:16: für eure Gruppe.

00:48:17: Wenn du, der oder die, du zuhörst, bei Markus Lanz eingeladen bist

00:48:20: oder beim Katholikentag oder einem anderen großen Podium,

00:48:24: dann meldet dich.

00:48:25: Wir sind quasi deine Personal-Interview-Trainer

00:48:27: und unterstützen dich dabei bei www.aktivistin-agentur.de.

00:48:32: Und ich könnte mir auch vorstellen,

00:48:33: dass hier dir oder die eine Journalistin zuhört

00:48:36: auf der Suche nach der nächsten Person, die sie interviewt.

00:48:39: Und interviewen kann.

00:48:41: Da ist natürlich der Veto-Podcast eine gute Quelle

00:48:43: für Leute, die man interviewen kann.

00:48:46: Wir melden und wir stellen euch Kontakt her zu Menschen,

00:48:49: die selber geflohen sind,

00:48:50: die pflege, in der Pflege arbeiten und streikende Busfahrerin

00:48:56: oder eben Menschen, die sich engagieren für mehr Klimaschutz.

00:49:01: Meldet euch bei uns und gebt den Menschen eine Plattform,

00:49:04: weil ihr habt die Möglichkeit, ihr habt die Reichweite.

00:49:06: Gebt den Menschen, die real etwas verändern,

00:49:09: ihnen die Chance, in euren Medien zu sprechen.

00:49:12: Vielen, vielen Dank, Emily,

00:49:15: dass du dir heute die Zeit genommen hast und dass du hier warst

00:49:18: und so tolle spannende Sachen berichtet hast.

00:49:20: Danke dir.

00:49:21: Danke dir und danke allen, die zuhören

00:49:25: und die im Veto-Podcast auftreten,

00:49:27: weil eure Arbeit ist total wichtig.

00:49:29: Ich will mir die Welt nicht vorstellen ohne eure Arbeit.

00:49:33: Und auch öffentlich darüber zu sprechen ist ein Risiko.

00:49:36: Damit macht man sich angreifbar.

00:49:38: Aber es gibt eben keine Alternative dazu,

00:49:41: dass eure Botschaften und Forderungen gehört werden.

00:49:44: Deswegen danke für euer Engagement

00:49:45: und danke, dass ihr öffentlich drüber sprecht,

00:49:48: weil es ist wichtig.

00:49:49: Das sind so tolle Schlussworte.

00:49:51: Ich muss da gar nichts mehr hinzufügen.

00:49:53: Vielen, vielen Dank, Emily.

00:49:55: Hört in 14 Tagen wieder rein, da gibt's die neue Folge.

00:49:58: Abonniert diesen Podcast gerne, dann werdet ihr immer benachrichtigt.

00:50:02: Wenn es eine neue Folge gibt,

00:50:04: schaut mal auf www.Veto-Mac.de.

00:50:07: Wobei, da gibt es den Beitrag von dem Emily vorhin berichtet hat

00:50:10: und viele andere spannende Artikel über Leute,

00:50:12: die diese Welt ein bisschen besser machen.

00:50:14: Und schaut auch mal bei Instagram und TikTok vorbei,

00:50:17: was das Veto-Magazin dort so macht.

00:50:19: Und dann seid ihr rundum versorgt.

00:50:21: Vielen Dank, bis bald.

00:50:23: Und ja, danke, Emily. - Tschüss.

00:50:25: (Dynamische Musik)

00:50:41: Hey, bist du noch da?

00:50:43: Dann bis bald.

00:50:45: Du hörst ganz schön laut.

00:50:47: Den Veto-Podcast. Alle zwei Wochen.

00:50:49: Überall, wo es Podcasts gibt.

00:50:52: Und bis dahin folgt uns auf Instagram und TikTok.

00:50:57: [Musik]

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