Rosemarie und Omas gegen Rechts

Shownotes

„Unpolitisch war ich nie, vielleicht war ich nur nie so mutig wie jetzt.“ Seit fünf Jahren schon gehört Rosemarie zu den Omas gegen Rechts in Halle (Saale). Ihren vollen Namen behält sie aus Sicherheitsgründen lieber für sich.

Rosemarie widmet ihr Engagement der Demokratie und dem ständigen Erinnern. Wenn sie bei sich Zuhause Besuch empfängt, gehöre es zwingend dazu, anderen die Synagoge zu zeigen, auf die 2019 ein rechtsextremer Anschlag verübt wurde.

„Die größte feministische Bewegung unserer Zeit“, so wurden die Omas gegen Rechts schon bezeichnet. In Österreich gegründet, zählen die vielen Ortsgruppen heute über 30 000 Mitglieder. Rosemarie beschreibt, wie das Netzwerk gesellschaftliche Zuschreibungen aushebelt, die suggerieren sollen, dass alte Frauen unpolitisch seien.

Die Arbeit als Psychiaterin lege ihrem Aktivismus manchmal Steine in den Weg. Doch der Job gebe auch Hoffnung, sagt Rosemarie: „Weil ich daran glaube, dass sich jeder Mensch ändern kann.“ Und sie verrät, wie sie mit Omas aus anderen Städten und jüngeren Gruppen vernetzt ist und was ihr Sorgen bereitet: „Mir zittert das Herz, wenn ich darüber nachdenke, dass die AfD die Mehrheit holen könnte.“

Im Gespräch mit Host Stephan Anpalagan erzählt Rosemarie, warum ihre Mutter und Nelson Mandela ihre politischen Vorbilder sind. Sie spricht von einem geplanten Boykott der Tech-Milliardäre und anderen Themen, bei denen unter den Omas auch mal Uneinigkeit herrscht. Und sie berichtet davon, wie sie nach 20 Jahren im Ausland in ein geeintes, aber völlig verändertes Deutschland zurückkehrte – und warum sie damals unbedingt in den Osten wollte.

TRANSPARENZ

Rosemarie spricht von Lesungen, die die Omas gegen Rechts Halle organisieren. Der Roman „Unsere Töchter die Nazinen“ von Hermynia Zur Mühlen betrachtet die weibliche Haltung im Aufschwung des Nationalsozialismus. Rosemarie erkennt Parallelen zur Gegenwart.

Sie erwähnt außerdem die rechtsextremen Anschläge in Halle und Hanau.

Aktivistische Gruppen, die sie benennt, sind das Klimabündnis Halle Zero, das Zivilcourage-Bündnis Halle gegen Rechts und das Bauwagenprojekt in Halle-Silberhöhe. Sie ruft auch dazu auf, Obdachlosenarbeit zu unterstützen.

Die Folge mit Rosemarie wurde am 23.05.2025 aufgezeichnet.

URHEBERRECHT

Im Intro des Podcasts zitieren wir:

Enissa Amani, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 2: „Die Macht der Comedy“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:11:26

Anja Reschke, aus: „Panorama“, Beitrag „Mein Nachbar ist Nazi“ vom 1. Juli 2022, NDR, Timecode: 00:00:05

Disarstar, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 1: „Die Macht der Musik“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:01:45

DANKSAGUNG

Redaktion: Ruth Klages und Jasper von Römer; Hosts: Ninia LaGrande und Stephan Anpalagan; Produktion: Benjamin Jenak; Artwork: Karla Schröder; Sprecherin: Leni Leßmann

FINANZIERUNG

Veto wird anteilig gefördert von der GLS Treuhand und vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

Transkript anzeigen

00:00:00: Es hätte keine Veränderungen dieser Welt gegeben,

00:00:03: wenn nicht irgendjemand gesagt hätte, ach, das müssen wir ändern.

00:00:06: Manchmal muss man klare Kante zeigen.

00:00:08: Das fordert die Gesellschaft ja auch.

00:00:10: Klare Kante gegen rechts heißt es auch zum Beispiel immer.

00:00:13: Die Welt brennt an allen Ecken und Enden.

00:00:16: Haben wir extreme massive Probleme, vor denen sich keiner verschließen kann.

00:00:20: Die Welt ist in Aufruhr.

00:00:21: Doch Aktivistinnen geben Hoffnung.

00:00:23: Du hörst ganz schön laut.

00:00:25: Den Veto-Podcast mit Ninia Lagrande und Steven an Palaggan.

00:00:29: Wir stellen Menschen vor, die für Veränderung etwas riskieren.

00:00:33: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge von ganz schön laut dem

00:00:42: Interview-Podcast des Veto-Magazins.

00:00:44: Alle zwei Wochen sprechen ich hier mit Menschen,

00:00:46: die sich aktivistisch engagieren mit Menschen,

00:00:49: die ihre Stimme erheben, um in dieser Gesellschaft etwas zum Besseren zu wenden.

00:00:53: Heute habe ich jemanden zu Gast, der, beziehungsweise die,

00:00:56: in einer Organisation engagiert ist, die wohl zu den beliebtesten,

00:01:00: aktiven Gruppen in Deutschland gehört, den Omas gegen Rechts.

00:01:06: Am 27. Jängermann 2018 gründete sich die erste Omas gegen Rechtsgruppe

00:01:11: in Deutschland, nach dem Vorbild von österreichischen Aktivistinnen.

00:01:16: Seitdem engagieren sich über 30.000 Menschen

00:01:18: in zahlreichen Ortsgruppen gegen Rechtsextremismus.

00:01:21: Unsere heutige Gästin ist in Halle aktiv

00:01:25: und setzt sich dort für eine vielfältige gerechte Gesellschaft ein.

00:01:28: Entschieden stellt sie sich auf unzählige Demonstrationen

00:01:31: in rechten Gruppen entgegen und ist gemeinsam mit ihren Mitstreitenden

00:01:35: laut für Menschen, Würde und Teilhabe.

00:01:37: Herzlich willkommen, liebe Rose Marie.

00:01:41: Herzlichen Dank für die Einladung. Guten Tag.

00:01:44: Schön, dass du da bist.

00:01:45: Normalerweise stelle ich an dieser Stelle das Podcast

00:01:47: unsere Gesprächspartnerinnen in ein, zwei Sätzen vor.

00:01:52: Zu dir konnte unser Recherche-Team kaum etwas finden.

00:01:56: Und du bleibst heute, während des gesamten Gesprächs,

00:02:00: auch nur Rose Marie.

00:02:02: Du möchtest nämlich anonym bleiben.

00:02:04: Und meine erste Frage ist, warum?

00:02:07: Das hat zwei Gründe.

00:02:09: Zum einen haben wir die Erfahrung gemacht in unserer Gruppe in Halle.

00:02:12: Das ist eine Gruppe von etwa so um die 30 Frauen jetzt.

00:02:17: Dass es manchmal nicht so ratsam ist,

00:02:19: wenn Menschen aus der rechten Szene unsere Namen wissen

00:02:23: und auch dann unsere Interessen rausfinden.

00:02:27: Da gab es für einige schon Schwierigkeiten.

00:02:29: Ich weiß nicht, ob es allgemein bekannt ist,

00:02:33: dass es hier Neonazi-Naziaufmärsche gab,

00:02:37: jeden Montag über Jahre von einem Herrn Sven Liebig,

00:02:42: der inzwischen seinen Namen zu Sven Majer Liebig geändert hat,

00:02:46: wo es also ganz böse Hetze gab.

00:02:49: Und da sind einige aus unserer Gruppe dann auch persönlich angegriffen worden

00:02:54: und verbal angegriffen worden, bedroht worden.

00:02:58: Inzwischen gab es da Prozesse.

00:03:00: Und nach vielen Hin und Her ist dieser Mann jetzt auch wirklich

00:03:03: so weit verurteilt worden, dass er jetzt ins Gefängnis muss.

00:03:06: Nach vielen Revisionen und Wiederaufnahmen der Verfahren etc.

00:03:10: Halle ist ja nicht so groß,

00:03:12: auch wenn ich nicht direkt in Halle arbeite, sondern umfällt.

00:03:17: So, dass man sich schnell kennt.

00:03:19: Man kennt sich sowohl in der Szene, die gegen rechts ist,

00:03:23: als auch, dass man die wichtigsten Protagonisten

00:03:27: des Gegenüber auch persönlich kennenlernt.

00:03:29: Und das ist so einer der Hauptgründe.

00:03:31: Der zweite Grund ist für mich persönlich auch, dass ich einen Beruf habe.

00:03:36: Ich bin Ärztin, in einem Psychiaterin, das will ich wohl sagen.

00:03:40: Und ich möchte nicht, dass sich jetzt mein ...

00:03:44: ... Engagement, wie soll ich das sagen,

00:03:48: dass ich das zu sehr auch darauf auswirkt,

00:03:50: was meine Patienten von mir wissen,

00:03:53: um dieses Arzt-Patienten-Verhalten nicht zu trüben.

00:03:56: Wie kam es dazu, dass du dich bei den Oma's gegen rechts engagiert hast?

00:04:02: Oder wie bist du da hingekommen zu der Organisation?

00:04:05: Ja, das erzähle ich gerne.

00:04:07: Ich bin 60 Jahre alt geworden

00:04:10: und hatte mir überlegt, eine Sabberzeit zu machen.

00:04:13: Das hatte ich dann auch begonnen.

00:04:15: Das war aber das Jahr 2020.

00:04:17: Und wir alle erinnern uns, dass da Corona anfing.

00:04:19: Gleichzeitig habe ich schon ein paar Jahre in Sachsen-Anhalt gelebt.

00:04:23: Und zu dem Zeitpunkt, als ich meine Arbeitszeit unterbrochen habe,

00:04:27: standen Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt bevor.

00:04:30: Und die AfD und viele andere Bewegungen,

00:04:33: z.B. auch diese Bewegung da am Montagsaufmärsche und so,

00:04:39: die sind unser allen nicht entgangen, also mir auch nicht.

00:04:42: Und ich hatte eine bekannte Arbeitskollegin,

00:04:44: die sich ganz doll engagiert in einer neu gegründeten Partei in Erfurt.

00:04:48: Und Thüring ist ja nun auch sehr herausstechend für den Vormarsch der AfD.

00:04:54: Das brauche ich wahrscheinlich nicht im Detail zu erklären.

00:04:57: Und die habe ich gefragt, meine Güter, hast du eine Idee?

00:05:01: Ich will keiner Partei beitreten.

00:05:04: Aber ich möchte mich gerne engagieren.

00:05:06: Und da hat sie zu mir gesagt, guck doch mal,

00:05:08: es gibt doch bestimmt auch eine Ortsgruppe bei den Oma's gegen rechts in Halle.

00:05:12: Und das war dann 2020, als ich wiederkam,

00:05:16: also meine Saberzeit unterbrechen musste,

00:05:19: habe ich mich an Menschen aus dieser Gruppe gewandt.

00:05:23: Die habe ich dann im Internet gefunden.

00:05:25: Und das ging noch über die freiwilligen Agentur in Halle,

00:05:29: wenn ich mich nicht irre.

00:05:31: Auf jeden Fall gab es da erst mal so ein Vorgespräch.

00:05:33: Da war auch so das Gefühl, meine Güte, wer will da kommen in diese Gruppe?

00:05:37: Und wie machen wir das?

00:05:39: Und dann bin ich dahin.

00:05:41: Und zuerst waren das sehr informale Treffen.

00:05:43: Das war auch Corona-Zeit, da hat man sich draußen getroffen im Café.

00:05:47: Die erste Zeit war auch recht schwierig.

00:05:49: Und dann bin ich dabei geblieben.

00:05:51: Inzwischen sind ja viele Aktivitäten in Halle,

00:05:54: Umgebung, Sachsen-Anhalt oder überhaupt in Mitteldeutschland

00:05:58: und bundesweit gelaufen.

00:05:59: Und je nachdem, wer von uns die Möglichkeit hat, die Zeit hat,

00:06:03: das organisieren kann, nehmen die verschiedensten Mitglieder unserer Gruppe

00:06:07: daran auch teil.

00:06:08: Die Gruppe wird dadurch bekannter.

00:06:10: Die lokale Gruppe Halle meine ich jetzt und größer.

00:06:13: Und inzwischen gibt es also Gruppen von Omaß gegen Rechts,

00:06:16: hier in Mitteldeutschland oder in Sachsen-Anhalt,

00:06:19: auch in Magdeburg, in Halberstadt, nach Sachsen rüber zum Beispiel,

00:06:22: in Leipzig sind wohl mehrere Gruppen inzwischen in Chemnitz,

00:06:26: wenn nicht nicht irre.

00:06:28: Und wir versuchen uns da auch so zu vernetzen.

00:06:30: Und so ist das gekommen, so hat es angefangen.

00:06:33: Auf eurer Website, also der Omaß gegen Rechts Halle,

00:06:37: schreibt ihr im Zitat,

00:06:40: "Die ältere Frau als öffentlich-politische Kraft

00:06:43: ist nicht im kollektiven Bewusstsein gespeichert."

00:06:46: Inwieweit spürst du diese Zuschreibung,

00:06:52: die ältere Frau, ich darf dich, glaube ich, auch so nennen als ...

00:06:55: Ja klar.

00:06:57: Als als als als jemand der oder die selbst eine ältere Frau ist.

00:07:00: Also, dass du unpolitisch sei, also wie weit spürst du das

00:07:04: in deinem Alltag oder in deinem Engagement?

00:07:07: Ja, eigentlich spüre ich es jetzt nicht mehr.

00:07:09: Ich denke, dass das so ein bisschen ...

00:07:15: zu einer Zeit gefühlt war.

00:07:18: Wenn ich jetzt an meine Mitstreiterin sage ich immer an,

00:07:21: meine Mit-Omas denke, dann fühle ich mich überhaupt nicht unpolitisch.

00:07:25: Die sind zum Teil älter, die sind wahnsinnig aktiv,

00:07:27: die sind engagiert, die haben tolle Ideen.

00:07:30: Ich fühle mich da manchmal ein bisschen hinten dran,

00:07:33: weil ich denke, Mensch, du hast die Zeit gar nicht,

00:07:35: du bist jetzt nicht gut nach Hause

00:07:37: und du schaffst es dann gar nicht mehr, dich irgendwie aufzuraffen.

00:07:41: Manchmal habe ich dann fast ein schlechtes Gewissen.

00:07:44: Auf Arbeit erlebe ich ja, dass ich mit zu den Ältesten gehöre,

00:07:47: außer bei den Patienten.

00:07:49: Und da wissen jetzt meine Kollegen schon, also Kollegen,

00:07:52: Kollegen und schon, dass ich, wo ich stehe politisch.

00:07:56: Und da ich aber eine ziemlich hohe Position habe,

00:07:59: merke ich dann manchmal, dass sie nicht dich trauen,

00:08:03: dass sie mich beim Kaffee oder beim Essen so zu widersprechen.

00:08:06: Und ja, das ist blöd, ne?

00:08:08: Deswegen sage ich, also auf der einen Seite reg ich mich mal drauf

00:08:12: oder kommentiere irgendwas, was gerade passiert.

00:08:15: Oder ich kann Beispiel, nämlich ich bin gestern gestürzt

00:08:18: und da habe ich wie auch immer die Lippe aufgeschlagen

00:08:21: und meine Szene waren kaputt.

00:08:22: Und ich hatte noch eine tolle Zähnärztin,

00:08:25: die hat das gestern Abend alles gemacht.

00:08:27: Und immer, wenn ich mit meinem Bruder telefoniere,

00:08:30: der in Nottag schon lebt und ich sage,

00:08:32: na ja, pass auf, dass du keinen Klaps auf die Nase kriegst.

00:08:35: Ich habe davor überhaupt keine Angst.

00:08:37: Aber irgendwo ist das so auch, dass manchmal die Kollegen zu mir sagen,

00:08:41: was, du bist gefallen, das war nicht von der Demo heute zum Beispiel.

00:08:45: Also, da ist, hat sich das schon sehr gewandelt.

00:08:48: Ein anderes Beispiel ist auch immer meine Mutter,

00:08:50: die ich als großes Beispiel nehme, die ist jetzt 85 Jahre alt.

00:08:54: Und ich bin immer wieder sehr beeindruckt,

00:08:56: wie sehr ich mit ihr politisch reden kann.

00:08:59: Meine Mutter ist in Berlin.

00:09:01: Und vor Jahren ging es darum, die Kleingärten Platz zu machen.

00:09:04: Na gut, wir brauchen Wohnung, es soll gebaut werden.

00:09:07: Und meine Mutter war Ende 70

00:09:09: und ist zum ersten Mal in ihrem Leben auf eine Demo gegangen,

00:09:13: um für ihre Kleingärten zu kämpfen.

00:09:15: Und ich war davon so beeindruckt, dass ich gedacht habe,

00:09:18: ja, wenn Menschen wirklich an ihrer Lebenswelt berührt werden,

00:09:22: wenn wir da irgendwie rankommen,

00:09:24: dann bewegt sich auch was, auch in der Gruppe.

00:09:27: Und sie war ganz begeistert, wie sie mir davon erzählt hat.

00:09:30: Und jetzt ist es schon so, wenn wir irgendwo auftreten,

00:09:34: das hast du ja in deiner Anmoderation gesagt,

00:09:36: dass Menschen schon fast darauf warten oder uns einladen.

00:09:40: Kommt ihr da auch hin, könnt ihr uns unterstützen.

00:09:43: Ich habe jetzt zum Beispiel Dessert vergessen, es tut mir leid,

00:09:46: also hier in der näheren Umgebung, die uns dann auch einladen.

00:09:49: Mersenburg, da ist das und das findet statt,

00:09:52: wir brauchen Unterstützung.

00:09:53: Also, dass das jetzt eine Gruppierung ist,

00:09:56: auf die zurückgegriffen werden kann.

00:09:59: Ich denke, das wird deutlicher.

00:10:00: Und da erlebe ich das eben nicht mehr so.

00:10:03: Wobei, man muss ja auch sagen,

00:10:05: ich glaube, diese beiden Faktoren ältere Frauen

00:10:08: als unpolitische Kraft, das ist, glaube ich,

00:10:11: noch mal eine sehr spezielle Konstellation.

00:10:13: Frauen waren immer politisch,

00:10:16: also auch im Kampf für ihre eigenen Rechte,

00:10:18: Wahlrecht, bürgerrechte, Grundrechte,

00:10:23: die sie sich erkämpft haben.

00:10:25: Man hat halt immer noch so das Bild der freundlichen,

00:10:30: unpolitischen, wirtschaftlich abhängigen Oma.

00:10:34: Also, man kennt ja auch noch diese ganzen Haushaltsgerätewerbungen

00:10:38: der 50er-Jahre, wo es um nichts anderes geht,

00:10:41: als da, wie die Familie am laufend so hat,

00:10:43: oder dem Ehemann zugefallen.

00:10:45: So ist es.

00:10:46: Und die Frage, die sich mir dann stellt ist,

00:10:52: an welchem Punkt hattest du das Gefühl, da auszubrechen?

00:10:56: Oder was hat dich früher schon politisiert?

00:10:59: Also, gab es eine Bewegung und Entwicklung,

00:11:03: oder bist du 2020 irgendwann aufgewacht und hast gesagt,

00:11:06: ich muss jetzt was tun?

00:11:08: Das würde ich so nicht sagen.

00:11:11: Also, ich bin aus Westberlin stammend,

00:11:14: ich habe in Berlin studiert, wenn auch nach den 68ern,

00:11:17: also ich bin Jahrgang 59.

00:11:20: Aber als ich so teenager groß war, da war ja ...

00:11:24: Groß wurde, da war ja die Frage um RAF Terrorismus,

00:11:28: eine ganz große gesellschaftliche Frage.

00:11:31: Das hat natürlich auch übergeschwappt

00:11:33: in vielen Diskussionen der Freien Universität Berlin.

00:11:36: Ich war recht jung und dumm, also unbeleckter, muss ich schon sagen.

00:11:41: Ich hab nicht richtig hingeguckt.

00:11:43: Aber dann kam es auch, als ich so studiert habe, ging es um die

00:11:47: Hausbesetzer-Szene in Berlin,

00:11:49: weil es irgendwie noch ein Begriff ist.

00:11:51: Da gab es sehr, sehr viele Auseinandersetzung mit der Polizei.

00:11:55: Und was da alles so los war, da war ich zum Teil dabei.

00:11:58: Aber da ich ja Medizin studiert habe,

00:12:01: wir sind ... also, ich will nicht für alle Mediziner reden,

00:12:05: aber ich denke, wir waren ganz schön brav,

00:12:07: die Mediziner und Juristen, wenn ich das vergleiche

00:12:10: mit Menschen, die andere Fächer studiert haben.

00:12:12: Das war ein Teil und dann habe ich persönlich einen anderen Weg genommen,

00:12:16: der mich dann 20 Jahre in andere Länder geführt hat,

00:12:20: wo ich dann erst 2003 nach Deutschland zurückkam.

00:12:24: Und ich habe dann in anderen Ländern natürlich auch erlebt,

00:12:28: was soziale ... was verschiedene soziale Systeme so bedeuten,

00:12:33: an Schwierigkeiten, Ungerechtigkeiten.

00:12:37: Und habe da an bestimmten Projekten mitgearbeitet.

00:12:40: Da will ich aber gar nicht so drauf eingehen,

00:12:42: wo das nicht unpolitisch war.

00:12:44: Das aufsich ja nicht.

00:12:46: Und als ich dann wiederkam, ich kam 2002, glaube ich,

00:12:49: oder 2003, irgendwie in dem Dreh,

00:12:51: kam ich nach Deutschland zurück.

00:12:53: Und das war für mich schon eine Sache.

00:12:55: Ich bin 84 weg, ich bin in einen Land wiedergekommen,

00:12:58: das ich so nicht kannte, hatte zwar immer Besuche gemacht.

00:13:02: Es war plötzlich ein Deutschland.

00:13:04: Es gab eine andere Währung, also von 84 bis 2002, 3.

00:13:11: Trotz meiner Besuche wusste ich das zwar,

00:13:13: aber es ist anders, das zu leben.

00:13:16: Ich hatte damals sofort den Drang oder den wirklichen Wunsch

00:13:22: in den Ostdeutschen, in den neuen,

00:13:24: sogenannten damals neuen Bundesländern zu leben.

00:13:27: Und das war für mich total spannend.

00:13:29: Also von der Arbeit her, nein, nicht so sehr.

00:13:32: Ich bin da in die Psychiatrie gegangen.

00:13:34: Ich kann ja auch ziemlich Berlinern,

00:13:37: das heißt, meine Kollegen in Sachsen oder so,

00:13:39: oder gerade die Patienten,

00:13:40: haben mich da nicht als Fremden identifiziert.

00:13:43: Ich habe nicht hessisch, schwäbisch oder sonst wie gesprochen.

00:13:46: Die haben das manchmal gar nicht mitgekriegt,

00:13:48: dass ich eben wässig bin.

00:13:49: Und da habe ich also auch über diese Biografien der Menschen

00:13:53: ein ganz anderes politisches System erlebt.

00:13:56: Und ich finde das auch total bereichernd,

00:13:58: dass ich bei den Omas gegen rechts in Halle bin,

00:14:01: weil diese Frauen in ihrer Biografie

00:14:05: oft eine ganz andere Stärke zeigen.

00:14:07: Also das war immer eine Werbsbiografie.

00:14:10: Die sind unterschiedlich politisch sozialisiert worden.

00:14:14: Wir haben Frauen, die sind immer links gewesen.

00:14:17: Wir haben Frauen, die sind immer christlich engagiert gewesen.

00:14:20: Und trotzdem sozial engagiert,

00:14:22: also auch deswegen nicht trotzdem,

00:14:23: auch deswegen sozial engagiert.

00:14:25: Wir haben Frauen, die aus ganz anderen Gruppierungen herkommen.

00:14:29: Wir haben Frauen, die sich unheimlich für Umwelt engagieren

00:14:32: und sehen, dass die Welt kaputt gemacht wird

00:14:35: durch unser aktueller Lebensweise.

00:14:42: Und deswegen würde ich sagen, nee, unpolitisch war ich nie,

00:14:45: vielleicht war ich nie so mutig wie jetzt.

00:14:47: Das könnte ich sozusagen anfassen, sagen.

00:14:50: Wenn du heutige Aktivistinnen und Aktivistengruppen,

00:14:56: die anschaust, die sind ja meistens studentisch geprägt,

00:15:00: also so wie früher die 68er möglicherweise, ja.

00:15:05: Und auch die Reaktion des Staates ähnelt sich ja.

00:15:11: Also man muss jetzt natürlich dazu sein,

00:15:13: die RRF war eine reelle Terrororganisation,

00:15:16: aber der Umgang des Staates mit radikalen Erlass

00:15:20: und irgendwie Verfassungsschutzbehörden

00:15:22: und die dann versucht haben, solche Organisationen zu zersetzen.

00:15:26: Im Prinzip eine ganze Generation und eine politische Strömung.

00:15:29: Wenn man sich anschaut, wie man heute mit den Klimaaktivistinnen umgeht.

00:15:33: Genau.

00:15:34: Siehst du da Parallelen? Siehst du da Unterschiede?

00:15:38: Was ist so deine Gedanken, wenn du die Zeit damals,

00:15:42: als es irgendwie politisch ja rund ging,

00:15:45: in den 60er, 70er-Jahren vergleißen mit heute?

00:15:47: Oh je.

00:15:49: Manchmal denke ich, es sind also gerade, was du gesagt hast,

00:15:56: so ähnliche Methoden.

00:15:57: Da wären so ...

00:15:59: Das gab ja damals so den Verbot,

00:16:01: dass Menschen irgendwie nicht vom Staat angestellt werden durften,

00:16:05: wenn sie der Kapitän oder ein kommunistischen Partei,

00:16:07: ein kommunistischen Alasta,

00:16:09: das betrifft ja jetzt die Bundesrepublik Deutschland.

00:16:12: Als ich das gesehen habe, wie mit der Last Generation,

00:16:16: den diesen Klimaaktivisten und Aktivistinnen umgegangen wird,

00:16:20: das hat mich an viele solche Ungerechtigkeiten erinnert.

00:16:23: Auf der anderen Seite habe ich natürlich auch verfolgt,

00:16:27: wie das jetzt mit dem NSU lief, ja.

00:16:30: Wie NPD-Verbotsverfahren gelaufen sind oder nicht gelaufen sind,

00:16:35: die DKP und welche Parteien es auch gab im sächsischen Landtag und so.

00:16:39: Manche Sachen ähnen sich sehr, manche Mechanismen ...

00:16:44: Mechanismen, manchmal fühle ich mich auch jetzt gerade so ziemlich

00:16:48: hilflos, wenn ich sehe, was juristisch möglich ist von Menschen,

00:16:54: die deutlich erklären,

00:16:57: sie wollen diese Form von Demokratie nicht.

00:17:00: Und die, die Demokratie in die Möglichkeit gibt,

00:17:03: also Sachen zu unterwandern, zu boykutieren, zu sabotieren,

00:17:06: irgendwo kaputt zu machen.

00:17:09: Was sehe ich ähnlich?

00:17:10: Ähnlich sehe ich vielleicht ...

00:17:12: Nein, mein Blick heute ist so, dass ich sage,

00:17:15: bei vielen Sachen bin ich vielleicht gelassener

00:17:17: und bei vielen Sachen bin ich total empört.

00:17:19: Weil ich mir sage, wenn ich mit meiner Mutter rede,

00:17:22: ich habe gesagt, die ist 85, also Jahrgang 39,

00:17:25: als sie sechs Jahre alt war, war der Krieg zu Ende.

00:17:28: Meine Mutter kann mir noch erzählen, wie sie als kleines gehen,

00:17:32: als sie in Berlin in den Kellern zu sterben.

00:17:36: Und hat ihren Vater auch nicht kennengelernt.

00:17:38: Der ist 39 gleich gefallen.

00:17:40: Also gleich zu Beginn des Krieges.

00:17:43: Oder 40 ist er gefallen, ist ja egal.

00:17:46: Also, sie hat ihn nicht kennengelernt.

00:17:48: Und heute sieht meine Mutter Dinge aus Syrien, aus Gaza,

00:17:53: aus der Ukraine oder sonst wo, wo ich ihr sagen muss,

00:17:57: guck nicht mehr fern, ja.

00:17:59: Ich beschränke dich auf 20 Minuten Fernsehen und sie weint.

00:18:03: Und sie kann nicht begreifen,

00:18:05: dass Menschen nach diesen Erfahrungen

00:18:07: irgendwie wieder in dieselbe Falle tappen,

00:18:10: selbe Fehler machen.

00:18:11: Und das finde ich etwas, wenn du vorhin gesprochen hast

00:18:14: von alter Frau oder der älteren Frau oder dem älteren Menschen.

00:18:18: Wir haben auch Männer in unseren Gruppen, auch in ganz Deutschland.

00:18:22: Dass ich eine Sache sehe, dass wir auch dazu da sind,

00:18:27: diese Erinnerung wachzuhalten,

00:18:29: diese mündliche und gelebte Erfahrung,

00:18:32: Biografien, Familiengeschichten weiterzugeben.

00:18:35: Das finde ich total wichtig.

00:18:37: Und ich finde, das ist auch sehr politisch.

00:18:40: Wir haben das gesehen bei Menschen,

00:18:42: die Zeugen sind des Überlebens der Shoah

00:18:45: oder Zeugen aus Fluchtgeschichten.

00:18:48: Also immer dann, wenn Menschen assistisch,

00:18:52: unmenschlich, sexistisch schlecht behandelt werden,

00:18:57: ungerecht behandelt werden,

00:18:58: dass es dann ganz wichtig ist,

00:19:00: dafür die Einzelnen einzustehen

00:19:02: und immer wieder dafür Zeugnis zu geben.

00:19:04: Und da die Stimme zu erheben.

00:19:06: Und ich denke, da ähnelt sich viel.

00:19:08: Ich habe manchmal so überlegt,

00:19:10: wenn ich ein ganz jünger gewesen wäre,

00:19:12: weiß ich, ob ich mich nicht der AF angeschlossen hätte.

00:19:15: Kann ich doch heute gar nicht sagen.

00:19:17: So in jung leidenschaftlichem, kämpferischem Alfa.

00:19:20: Und wenn ich die Biografien einigerne Mitglieder so richtig verstanden habe,

00:19:26: sind ganz viele Sachen, wo ich mir sage,

00:19:28: als junger Mensch hätte ich das verstanden.

00:19:30: Heute als älterer Mensch, wo ich sage,

00:19:32: nee, Leute, Gewalt ist es nicht.

00:19:34: Also, da kommen viele Sachen, wo ich dann auch junge Menschen heute verstehe,

00:19:38: wenn die viel, viel radikaler auftreten,

00:19:40: wenn die sagen, da muss mehr passieren.

00:19:43: Ja.

00:19:44: Ich weiß nicht, Rosemarie, ob du unseren Podcast kennst.

00:19:48: Der zeichnet sich durch eine Besonderheit aus.

00:19:51: Es muss nämlich gespielt werden.

00:19:53: Alle Gäste müssen Spiele mit uns spielen.

00:19:56: Ich weiß nicht, ob du die WDR-Sendung "Zimmer frei" kennst.

00:20:00: Mit Götze Eilsmann und Christine Westermann.

00:20:02: Ähnlich haben wir diesen Podcast auch aufgebaut.

00:20:05: Wir spielen jetzt ein Spiel, das ist ganz schön knapp.

00:20:08: Stell dir viele Fragen, wir haben mit unserem Thema gar nichts zu tun.

00:20:12: Und du musst so viele wie möglich beantworten.

00:20:15: Ja?

00:20:16: Ich bin gespannt. Nee, ich hab das nicht gehört bisher in euren.

00:20:20: (Dynamische Musik)

00:20:23: Ganz schön knapp, alles auf Zeit.

00:20:25: Was ist dein Lieblingsgetränk?

00:20:28: Wasser.

00:20:29: Mit welchem Jahrzehnt, dass du erlebt hast,

00:20:32: konntest du dich am besten identifizieren?

00:20:34: Die 90er.

00:20:39: Wer ist dein größtes Vorbild?

00:20:41: Nels Mandela.

00:20:45: Wer oder was bringt dich immer zum Lachen?

00:20:48: (Er stöhnt.)

00:20:53: Oh je, oh je, oh je.

00:20:56: Immer zum Lachen.

00:20:58: Ich denke, der Humor meiner Kollegen.

00:21:01: Was ist dein schlimmstes Reiseerlebnis?

00:21:05: Zehn Stunden eingefärgt zu sein in eine Economy-Klasse,

00:21:14: nach einer

00:21:18: Nachtflug und mein Sitz war genau neben der Toilette.

00:21:22: Oh Gott.

00:21:24: Welchen guten Tipp hast du zuletzt bekommen?

00:21:27: Guten Tipp.

00:21:32: Also, wenn ihr hier auf Zeit spielt, da hab ich richtig Mühe.

00:21:40: (Lachen)

00:21:41: Ja, jemand hat mir Leute ...

00:21:44: Also, erst heute gesagt, wie ich Fingstrosen zu behandeln habe.

00:21:47: Damit zu schön. - Genau.

00:21:49: (Sie schluchzt.)

00:21:52: Wunderbar, Schau.

00:21:54: Ich hab dir sogar noch 30 Sekunden mehr gegeben,

00:21:57: als mir eigentlich zusteht.

00:21:59: Wir wollen großzügig sein.

00:22:01: Du hast ja etwas Spannendes gesagt,

00:22:03: dass du als Westberlinerin dich ganz bewusst

00:22:06: oder sehr erfreulich gezeigt hast,

00:22:09: jetzt nach Halle zu kommen oder im Umfeld von Halle zu arbeiten

00:22:13: und dich dort zu engagieren.

00:22:15: Wie nimmst du die aktuelle politische Stimmung in Halle wahr?

00:22:19: Also, ich bin sehr froh, dass ich in Halle lebe.

00:22:23: Weil ich ... nicht nur durch die Omas gegen rechts,

00:22:26: aber gerade über die Omas erlebe,

00:22:29: dass es da ganz, ganz viele Gruppen gibt, die sich engagieren.

00:22:32: Also, ich erlebe das, dass wir da nicht allein stehen.

00:22:35: Es gibt ja diese Allianz Halle gegen rechts.

00:22:38: Das ist also eine praktische Dachorganisation,

00:22:42: in der ganz viele zivilgesellschaftliche Gruppierungen

00:22:45: sich wiederfinden und auch gemeinsam Dinge organisieren.

00:22:49: Ich hab Freunde, die in Magdeburg und Umgebung leben

00:22:53: und die immer wieder so ein bisschen neidisch sind,

00:22:56: wie viel wir hier auf die Beine kriegen oder auf die Beine stellen können,

00:22:59: was wir ja nicht als Omas gegen rechts alleine machen.

00:23:02: Und das ist wohltuend.

00:23:04: Auf der anderen Seite, wenn ich mich jetzt so outen kann,

00:23:07: sind wir, oder ich rede lieber für mich,

00:23:10: doch etwas enttäuscht über die letzten Bürgermeisterwahlen.

00:23:13: Ja.

00:23:15: Und wir hatten uns jetzt vorgenommen in unserem Plenum

00:23:18: in der Gruppe Omas gegen rechts,

00:23:20: dass wir die Stadtratsversammlung ein bisschen mehr verfolgen wollen,

00:23:24: um zu wissen, wer stimmt, für welche Initiative,

00:23:27: was läuft hier auch in der Stadt und wo brauchen wir uns auch

00:23:31: oder sollten wir uns auch lokal engagieren.

00:23:34: Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen,

00:23:36: ich bin zufrieden hier zu leben,

00:23:38: weil so viele Möglichkeiten sind.

00:23:40: Und weil wir uns, glaube ich, auch ganz gut gegenseitig kennenlernen können

00:23:45: in den verschiedenen Organisationen.

00:23:47: Wenn ich an meine Heimatstadt Berlin denke, wo ich auch oft bin,

00:23:51: es ist viel größer, übersichtlicher,

00:23:53: vielleicht auch ein bisschen komplizierter als hier.

00:23:56: Und das ist wohltuend, dass die Wege auch so kurz sind.

00:23:58: Kurze Werbeunterbrechungen eigener Sache.

00:24:01: Mit Veto geben wir Aktivismus eine mediale Bühne.

00:24:05: Wir erzählen von denen, die aufstehen und ihre Stimme erheben.

00:24:08: Was sie wollen, was sie antreibt,

00:24:10: das lest ihr jede Woche neu auf Veto-Magazin.de.

00:24:14: Halle steht für gleich zwei Dinge.

00:24:21: Einmal die Gefahr durch Rechtsextremismus und Rechtsextremisten,

00:24:25: die du auch gerade zu Anfang schon benannt hast,

00:24:28: auch in Personenform.

00:24:31: Dann gibt es den Anschlag auf die Synagogeinhalle.

00:24:34: Genau.

00:24:36: Es gibt zumindest halbe Losebeziehungen und Verflechtungen

00:24:41: auch in dieses NSU-Netzwerk und all diese Dinge.

00:24:44: Ähm ...

00:24:46: Hast du das Gefühl, man ist sich in Halle dieser Dinge bewusst?

00:24:52: Oder gibt es einen Wunsch, das irgendwie zu verschweigen

00:24:57: und so in einen Alltag zu kleiden,

00:25:02: wo alles das gar nicht mehr zur Sprache kommt,

00:25:05: weil man das Gefühl hat, jetzt ist doch irgendwann mal gut?

00:25:09: Das ist schwer, weil ich nicht für ganz Halle sprechen möchte.

00:25:13: Ich habe in denen, mit denen Menschen mir nichts zu tun habe,

00:25:17: nicht dieses Gefühl.

00:25:19: Wir sind jetzt auch in größerem Rahmen dabei, zu überlegen,

00:25:23: wie werden wir wieder das Anschlages gedenken, zum Beispiel?

00:25:27: Wir haben immer Mahnwachen,

00:25:29: wenn es um die Morte in Hanau geht.

00:25:32: Wir erinnern daran.

00:25:34: Heute war eine große Festveranstaltung, bei der ich nicht war,

00:25:37: weil ich ja gearbeitet habe.

00:25:39: Die Omas gegen Recht sind Patinnen geworden für eine ...

00:25:43: ähm ... BBS, eine berufsbildende Schule in Halle Neustadt.

00:25:47: Die hatte sich zum Ziel gesetzt,

00:25:50: Mitglied des Netzwerkes zu werden.

00:25:52: Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage.

00:25:57: Und brauchten dafür Paten.

00:25:59: Und wir haben uns bereit, erklärt, Paten zu werden.

00:26:02: Das heißt aber auch, dass wir da enger mit den jungen Leuten

00:26:06: kooperieren wollen, sie mit reinnehmen wollen

00:26:08: in Aktivitäten und Mahnwachen oder Aktionen,

00:26:11: die so geplant sind.

00:26:13: Vielleicht hat ...

00:26:15: ist es schon bekannt, dass die rechte Szene hier in Halle

00:26:18: eine rechte Buchmesse im November,

00:26:21: ich glaube, es ist Oktober oder November organisieren wollen.

00:26:24: Wir fühlen uns da z.B. ein bisschen hilflos,

00:26:27: um uns da zu überlegen, wie wollen wir dagegen auftreten.

00:26:30: Also ...

00:26:32: Ich kann sagen, die Menschen, mit denen ich zu tun habe,

00:26:36: die sagen, nee, so geht das nicht.

00:26:38: Aber natürlich, wir hatten ja auch ...

00:26:40: den Stand der Omas z.B. bei den Landtagswahlen

00:26:43: oder jetzt vor den Bundestagswahlen,

00:26:45: wo wir auch Aktionen hatten und wo uns Halense angesprochen haben

00:26:49: und als überhaupt nicht unserer Meinung waren.

00:26:52: Und sie sagten, nee, so ist das nicht.

00:26:54: Sie haben sich gegen ausländische Mitbürger

00:26:57: oder eingewanderte Mitbürger gewandt

00:27:00: und ganz andere Haltung vertreten haben.

00:27:02: Also, es ist beides da, es ist beides da.

00:27:05: Wenn immer ich Besuch bekomme ...

00:27:08: von Menschen, die sich nicht so auskennen

00:27:11: in Sachsen-Anhalt oder in der Umgebung,

00:27:13: ich gehe immer mit ihnen zur Synagoge,

00:27:15: ich zeig ihnen immer das Mahnmal, was aus der Tür gemacht wurde

00:27:19: und erkläre, was passiert ist für die, die es noch nicht wissen.

00:27:22: Und wir haben ja auch überall in den Städten,

00:27:25: wie in den anderen Städten am Bundesrepublik, auch Aktionen,

00:27:29: wenn es um die Stolpersteine geht

00:27:31: und um den 9. November, um die Bücherverbrennung.

00:27:35: Also ...

00:27:36: ich denke, da ist trotzdem eine große Bewegung von Menschen,

00:27:40: die sagen, nee, wir wollen nicht vergessen,

00:27:42: wir wollen auch gucken.

00:27:44: Was mich nur überrascht hat,

00:27:46: Halle ist ja sehr, sehr stolz darauf,

00:27:49: dass Genscher hier her von aus Halle stammt.

00:27:53: Und es gibt jetzt ein ...

00:27:55: Genscherplatz vom Bahnhof und so.

00:27:58: Aber wenn ich die Leute frage, ob sie wissen,

00:28:00: dass Heidrich in Halle geboren ist,

00:28:03: wissen dann oft die wenigsten. Der SS Obersturmbannführer, der dann für vieles verantwortlich war. Das hat mich dann

00:28:12: ein paar Mal verblüfft. Aber so ist das auch. Das ist sicherlich keine Halleigene Situation, sondern

00:28:22: etwas, was man bundesweit beobachten kann, dass die Erinnerung, die Erinnerungskultur einigermaßen

00:28:29: selektiv ist und sich häufig auf das beschränkt, worauf man stolz sein kann. Alles das, was vor 1945

00:28:36: passiert, ist manchmal wie von Zauberhand durch so einen magischen Radierer weggewischt. Du hast es

00:28:43: jetzt schon, hm? Nix weiter. Du hast es ja gerade schon angedeutet, aber jetzt mal so ganz konkret.

00:28:50: Was macht ihr eigentlich als Omas gegen rechts? Was sind eure Aktionen? Du sagst, ihr trefft euch

00:28:58: regelmäßig und habt Versammlung. Was bespricht ihr da? Wie stellt man sich das vor? Ist es so

00:29:05: klassischer wie so ein Kaninchenzüchterverein mit einem Schatzmeister und macht man irgendwelche

00:29:11: Sachen oder ist es eher so eine Ortsgruppe? So Vergleichung mit der Ortsgruppe, eine SPD? Macht

00:29:16: ihr jemals der Demonstrationen und der Jahrestage noch etwas? Also ich war noch nie im Kaninchenzüchterverein

00:29:23: und noch nie in der Partei. Die Omas gegen rechts in der Bundesrepublik Deutschland sind ganz, ganz

00:29:29: unterschiedlich organisiert. Es gibt also, du hast gesagt, es gibt vielleicht so 30.000 Mitglieder,

00:29:34: 30.000 Frauen, es gibt auch Männer dabei. Ich könnte sagen, es ist jetzt so gerade die größte

00:29:40: feministische Bewegung, so wurde sie mal genannt. Okay. Es gibt ein Bündnis, also ein Deutschlandbündnis

00:29:46: der Omas. Es gibt Omas, die sind in einem eingetragenen Verein organisiert und unsere und die Ortsgruppen

00:29:53: können selber entscheiden. Wir sind eine ganz lose gebildete Ortsgruppe, wenn man so will, Halle.

00:30:00: Wir haben uns bewusst davon dagegen entschieden, einen Verein zu sein und wir treffen uns zweimal

00:30:08: im Monat. Manche Gruppen machen mehr. Wir machen das so und einmal ist es eine Art Stammtisch. Da

00:30:16: wird immer reserviert und für neue Mitglieder wird dieser Termin auch immer weitergegeben, wenn

00:30:21: die uns anschreiben auf der Website, dass sie uns erst mal kennenlernen informell und da wird

00:30:26: dann zusammengesessen. Das ist in einem Objekt, ein Bistro, Restaurant. Man redet, man lernt sich

00:30:32: kennen, man stellt sich informell vor. Und dann haben wir einmal im Monat ein sogenanntes Plenum,

00:30:37: zu dem eingeladen wird, das so zweieinhalb Stunden dauert. Und da werden die letzten Aktionen,

00:30:43: das was wir gemacht haben, besprochen und die nächsten Aktion vorbereitet. Um das vorzubereiten,

00:30:49: haben wir eine Kerngruppe, die besteht etwa aus fünf Mitgliedern. Die machen das freiwillig und

00:30:56: sie können teilnehmen oder auch wieder gehen. Es kann auch jeder der Kerngruppe sich wieder

00:31:00: anschließen und diese Kerngruppe versucht schon vorzubereiten, welche Anfragen wir bekommen haben,

00:31:06: wo wir mitmachen wollen, wo vielleicht nicht. Wenn ich jetzt sage, es gibt schon, es gab jetzt

00:31:11: ganz ganz viele Anfragen, weil ja auch alles möglich ist, sich 80 Jahre jährt. Und wir gehen dann

00:31:16: ins Plenum, haben so eine Tagesordnung vorbereitet und dann haben wir folgendes Prozedere. Wenn

00:31:22: jemand von uns Sicht in der Lage sieht, zu diesem Thema etwas zu organisieren und sagen wir mal,

00:31:29: dann den Hut auf hat für das Projekt, dann sagt die oder derjenige, ja ich kümmere mich darum und

00:31:34: drei oder vier schließen sich an und machen das dann. Und wenn sich in unserer Gruppe niemand findet,

00:31:39: der das machen kann aus gesundheitlichen, persönlichen, zeitlichen, sonstigen Gründen,

00:31:44: dann findet es eben nicht statt. Und jeder ist eingeladen etwas zu tun, aber auf keinen

00:31:49: soll der Druck ausgeübt werden. Du musst jetzt unbedingt aktiv sein. Und wenn ich so ein bisschen

00:31:55: zurückgegucke, was wir jetzt alles gemacht haben, also zum einen geht es, ich will erst mal sagen,

00:32:00: dass wir auch verschiedene Haltungen haben. Es ist nicht so, dass wir einheitlich sagen,

00:32:05: alle haben dieselbe Haltung zu dem und dem Thema. Was uns aber eint, und das steht ja auch auf der

00:32:13: Website ist, dass es vor allen Dingen geht, um eine ganz starke Haltung gegen jede Form von

00:32:19: Rechtsextremismus, Rassismus, Sexismus gegen die Menschenwürde, dass wir uns also für Demokratie,

00:32:26: für Unantastbarkeit der Menschenwürde, für Rechtsstaatlichkeit, für Vielfalt der Kultur

00:32:31: und Toleranz und ja, respektvolles Miteinander einsetzen. Wir unterscheiden dann natürlich auch,

00:32:40: es gab zum Beispiel eine Frage, wie stehen wir jetzt als Omas gegen Recht zu der Situation,

00:32:46: Krieg in der Ukraine, Waffenlieferung etc. Wir haben dazu keine einheitliche Haltung und wir

00:32:52: lassen das dann auch so stehen. Und ich denke unsere Gruppen oder jedenfalls in Halle denken wir

00:32:57: das so, das müssen wir auch lernen auszuhalten. Wir haben Menschen, die sagen, ich würde mich diesen

00:33:04: Friedensbündnis anschließen, ich gehe auf Ostermärsche und wir reden dann darüber und sagen,

00:33:08: okay individuell, aber wir können jetzt nicht sagen, dass das für alle Omas gegen Recht so

00:33:14: steht. Es würde nicht jeder so tun. Dasselbe ist auch bei bestimmten Demonstrationen hat der

00:33:20: eine oder andere schon gesagt, nee, da gehe ich nicht mit. Aber wir entscheiden dann gemeinsam,

00:33:25: gehen wir dann als Omas gegen Rechts als Gruppierung, darf unser Name dafür sein oder nicht. Das ist

00:33:30: erstmal so diese Grundorganisation. Wir haben Menschen, die sagen, wir müssen jetzt auf die

00:33:36: Straße, wir müssen laut sein, wir müssen ganz viel demonstrieren, wir müssen uns engagieren,

00:33:40: wir müssen gehört werden. Und es gibt wieder andere, die sagen, das ist nicht meins, ich kann

00:33:45: das nicht. Ich bin ja jemand, der auf Mann wachen ist, der ruhig ist, der sich ansprechen lässt oder

00:33:51: der am Informationsstand steht und mit einzelnen Menschen individuell redet. Wir haben ganz viele

00:33:57: Fragestellungen, die nicht geklärt sind. Wie wollen wir uns zu Social Media verhalten? Ich sage

00:34:02: das nur als Beispiel, wir haben viele andere Fragen. Wenn wir jetzt sehen, was diese ganzen

00:34:06: Tech-Milliardäre machen und wie die Meinung beeinflussen und auch Politik beeinflussen,

00:34:13: wollen wir da nicht alle WhatsApp-Gruppen, X, Instagram, Facebook alles verlassen. Das ist

00:34:18: eine Diskussion, wir sind darüber nicht klar. Dann ist es eine Frage Haltung zur AfD. Es geht

00:34:23: jetzt nicht nur um die Partei, sondern wie sprechen wir mit Menschen? Wie sprechen wir mit

00:34:27: Menschen, die auch im Stadtrat sind? Wie sprechen wir Menschen, die jetzt ganz überzeugt die AfD

00:34:32: wählen? Sondern da einfach sagen, nein, Schluss mit denen rede ich nicht, wollen wir in Dialog

00:34:36: treten, mit welchen Zielen. Also all das ist sehr bunt. Es ist nicht so rigoros wie ein Parteiprogramm

00:34:42: und da ist Parteidesciplin. Dadurch haben wir auch sehr verschiedene Aktivitäten. Was ich

00:34:47: angesprochen habe, sind Mahnwachen. Was jetzt ganz viel ist, das ist dank einer Initiative von

00:34:53: einem Frauen bei uns zu verdanken, dass wir Lesungen machen. Unsere Töchter, die Nazinen,

00:34:58: das ist eine Lesung für drei ältere Frauen, alte Frauen und drei Junge, also Mütter und Töchter

00:35:04: lesen. Es ist ein Stück von Hermin ja von der Mühlen aus den 30er Jahren, die praktisch drei

00:35:10: Biografien von Frauen in der Nazi-Zeit durch diese inneren Dialoge, was diese Frauen so erzählen,

00:35:20: in ihrer Sorge um die Töchter, war wach werden lässt. Und bei dieser Lesung entdecken plötzlich

00:35:27: ganz viele Menschen, was passiert heute parallel in unserer Gesellschaft, in den Familien. Deswegen

00:35:32: unsere Töchter, die Nazinen, also drei junge Frauen, drei Töchter, die ganz andere Wege gehen,

00:35:37: als ihre Mütter erwarten und dann der Austausch danach. Und das wird jetzt immer mehr gefragt,

00:35:42: auch in dieser Diskussion. Das ist eine ganz andere Art von Aktion. Dann natürlich Aktion morgen früh,

00:35:47: ich weiß nicht, ob das bekannt ist, hier in Sachsen-Anhalt hat vom 23. von heute bis Sonntag

00:35:53: die AfD ihren Landesparteitag. Und die werden da also den Kandidaten für die nächste Landtagswahl,

00:36:03: die 2026 im Land Sachsen-Anhalt stattfinden werden, aufstellen. Die werden ihr Parteiprogramm so

00:36:10: ausrichten, wie das hier für Sachsen-Anhalt, wie die das denken, dass das für Sachsen-Anhalt sein

00:36:17: soll. Mir zittert das Herz und die Beine, weil ich Angst habe, dass in Sachsen-Anhalt die AfD zu

00:36:23: einer Partei wird mit absoluter Mehrheit 2026. Und morgen früh haben die Magdeburger auch ein

00:36:30: Bündnis gegen rechts, also ganz früh aufgerufen zu einem sogenannten unfreundlichen Empfang. Das ist

00:36:36: natürlich wieder eine ganz andere Aktion, wo Menschen von ganz weit her kommen und wo ich

00:36:41: mich frage, schaffe ich das morgen früh vor sieben loszufahren und dann um acht da mitzumachen.

00:36:46: Aber da kommen dann auch aus ganz Sachsen-Anhalt Menschen, die sich dann die laut protestieren.

00:36:52: Wird es was bewirken? Für die AfD Abgeordneten vermutlich nicht, die dahingehen oder die Mitglieder

00:36:57: dieses Gremiums. Also es sind klicke, leise Aktionen, es gibt Aktionen, die sehr edukativ sind, es gibt

00:37:05: laute Aktionen, so würde ich das jetzt mal sagen. Gibt es einen Schwerpunkt, bei dem du immer wieder

00:37:12: zu sehen bist? Also du hast ja schon gesagt, du bist gerne beim Stand, wenn es um Einzelgespräche

00:37:21: geht oder malen waren, hat es du gerade auch gesagt. Also ist das so, hat jede Person auch

00:37:25: so ein bisschen ihre Rolle? Nö, also das wäre jetzt zu festgelegt. Wir wissen, dass einige Leute

00:37:32: gut sind, Sachen vorzubereiten, zu organisieren. Wir haben Leute, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit

00:37:40: kümmern, weil sie das auch gut können und gerne machen, also dann auch mal mit der Presse reden

00:37:44: oder Pressemitteilung verfassen. Das ist wichtig, denn gibt es Leute, die haben ganz andere

00:37:51: Verbindungen, wir haben Leute, die haben zum Beispiel mehr Verbindung zum KZ in Buchenwald und

00:37:56: zu der Gedenkstätte, will ich sagen, und die dort Sachen organisieren. Wir haben Leute, die sind

00:38:00: ganz stark engagiert auch im Umweltschutz oder Halle Zero, also wie wollen wir die Stadt auch

00:38:07: lebenswert wieder gestalten. Das wechselt. Und dann ist es auch so, du hast ja auch gesagt oder ich

00:38:16: habe das ja auch gesagt, wir sind eben nicht mehr so ganz jung und viele haben dabei auch oft, nicht

00:38:23: oft einige auch familiäre Probleme. Also wenn der Partner krank wird, alt wird, dement wird,

00:38:27: dann müsste sich die eine oder andere, die eine oder andere zurückziehen. Das ist mehrfach passiert

00:38:32: schon. Also wenn mein Mann plötzlich eine Krebserkrankung hat oder dement ist oder so,

00:38:37: dann ist die Zeit auch weg. Und manche sind auch sehr engagiert und helfen in der Familie und

00:38:43: kümmern sich um die Enkelkinder. Das sind ja nicht alle Omas, aber wir haben viele Omas. Und dann

00:38:48: wechselt das auch, das fluktuiert. Ich bin jetzt seit 2020 dabei in den fünf Jahren und ich war die

00:38:52: ganze Zeit eben berufstätig und freue mich, wenn ich aktiver sein kann, wenn es um Uhrzeiten geht

00:38:59: wie jetzt. Abends kann ich mir Zeit freue schaufeln. Aber heute bei dieser Festveranstaltung wäre

00:39:05: ich auch gerne da gewesen, ist aber nicht drin und das wird auch nicht so lange nicht drin sein,

00:39:09: wie ich eben noch berufstätig bin und damit kann ich leben. Ich gehe auch zu bestimmten

00:39:14: Veranstaltungen auf die Straße oder auf Demos, zum Beispiel als dieser große Parteitag in

00:39:19: Riesa war. Da waren ja, weiß ich nicht, 20.000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik und so.

00:39:25: Das ist auch mein schönes Erlebnis. Aber wo wir jetzt gerade sind, es sind unsere Überlegungen,

00:39:32: was ist wirksam und welche Strategien wollen wir entwickeln? Also gerade in Bezug auf die

00:39:37: anstehende Landtagswahl im nächsten Jahr. Und da hängt es davon ab, wo kann ich mich da sehen,

00:39:43: wie viel Zeit habe ich und da würde ich mich einbringen, das stimmt schon. Aber nur auf der

00:39:48: Straße sein und laut sein, da habe ich so meine Fragen. Aber das sind so die Punkte, die wir jetzt

00:39:54: alle diskutieren. Wir haben jetzt Minute 40, das bedeutet, wir müssen das zweite von zwei Spielen

00:40:03: spielen. Und dieses Spiel heißt ganz schön einfach. Im Prinzip ist es das, was du nämlich

00:40:11: schon die ganze Zeit machst. Und zwar deinen Aktivismus, die Omas gegen rechts, erklären. Und zwar in

00:40:19: einer Minute dein Aktivismus erklären einem Kind. Wie würdest du es formulieren, wenn dich ein Kind

00:40:28: dann dein Enkelin oder dein Enke fragen würde, Oma, was machst du eigentlich? Und dazu gibt es

00:40:34: einen Jingle und dann geht es doch schon los. Ganz schön einfach. Kinder hören zu.

00:40:45: Okay, es geht mir darum, dass immer wieder respektiert wird, dass alle Menschen die gleichen

00:40:57: Rechte haben, dass alle Menschen gleich behandelt werden, egal woher sie kommen, was sie glauben,

00:41:03: wie sie leben, wie sie sich ausdrücken, wie sie sich verhalten. Und darum geht es mir in meiner

00:41:11: Arbeit, dass ich dafür kämpfe, dass Menschen so anerkannt werden und sich so wohlfühlen können

00:41:19: und dass sie in Frieden und Freiheit und ohne Angst leben können. Punkt. Vielen Dank. Also wir

00:41:26: haben jetzt ein wenig über dich gesprochen, über den Aktivismus und die vergangenen Entwicklungen,

00:41:35: die dazu geführt haben, dass du dich heute bei den Omas gegen rechts engagierst, vor allen Dingen

00:41:39: aber eben auch die Verordnung und die Verankerung in Halle. Jetzt ist es ja so, dass die Omas gegen

00:41:44: rechts, ich hatte letztens in Wien die große Ehre mit der österreichischen Gründerin der

00:41:51: ganzen Veranstaltung zu sprechen, mittlerweile einen internationalen Charakter hat. Es gibt

00:41:55: auch die Granys gegen, die Fasche sind wahrscheinlich in den USA, es gibt vor allen Dingen eben viele

00:42:03: Gruppierungen oder Gruppen in Österreich und in Deutschland. Und ihr hattet im August 2024

00:42:12: den ersten Bundeskongress der Omas gegen rechts in Erfurt. Wie hast du diese Veranstaltung,

00:42:20: wie hast du diese Zeit erlebt? Ich habe da ja gar nicht so viel erlebt, jetzt hätte ich was bei

00:42:28: Linat, aber einige von uns haben da teilgenommen, waren sehr engagiert, ich fand das auch toll. Und

00:42:39: es gab dann Veranstaltungen an dem Samstag, an dem ich ja dann auch frei hatte. Und wir sind alle

00:42:44: in Erfurt gewesen, es gab verschiedene Stände, es gab Protestzüge, es gab gemeinsames Feiern,

00:42:50: es gab sich gegenseitig kennenlernen. Das war sehr mutigend, weil unsere Gruppe ist ja in Halle

00:42:57: gar nicht mehr so klein. Aber weil dieses Treffen, dieser Austausch einfach so schön ist zu sehen,

00:43:03: das an anderen Frauen, was machen die, was haben die für Materialien, was haben die für Lieder,

00:43:08: was haben die für Ideen. Ich war ein paar Mal zu treffen mit anderen aus Halle, einmal zu einem

00:43:16: Treffen in München, das fand ich ganz toll, die hatten das super vorbereitet. Wir hatten Leute auch

00:43:21: mal hier eingeladen aus anderen Städten. Also Erfurt war jetzt bundesweit, aber es gibt auch immer

00:43:27: diese kleinen Treffen. Ich war auch mal in Bamberg und das ist eigentlich auf der einen Seite so toll

00:43:33: zu sehen, dass überall diese Ideen ähnlich sind und das Engagement, dann auch zu sehen,

00:43:40: welche unterschiedlichen Strukturen und Möglichkeiten es gibt. Da war ich in Bamberg und

00:43:44: München zum Beispiel sehr beeindruckt durch bestimmte Möglichkeiten, die es da gab oder

00:43:49: wie das finanzier wird oder welche Ideen sind. Und in Erfurt denke ich war das ähnlich. Erst

00:43:55: bei dem großen Plenum, dann gab es da natürlich dann auch die Aufzeichnung, die ganzen Informationen

00:44:00: nachher drüber. Und jetzt war ja die Fragestellung, wird es nochmal gemacht, hilft das. Es hilft

00:44:06: vor allen Dingen als Ermutigung, als Vernetzung und als Ideenschmiede, würde ich sagen.

00:44:11: Was ist die Zukunft der Omas gegen rechts? Also was ist das, was bundesweit oder auch in Halle

00:44:19: oder international die größte Herausforderung ist, wo siehst du so eine klassische Bewerbungsfrage?

00:44:27: Wo sehen sie sich in fünf Jahren? Wo siehst du dich in fünf Jahren oder wo siehst du die Omas

00:44:32: gegen rechts in fünf Jahren? Wo ich mich sehe, weiß ich nicht. Wo sehe ich die Omas gegen rechts?

00:44:37: Ich hoffe, dass immer mehr kommen werden. Ich hoffe, dass Frauen kommen mit viel Ideen und

00:44:43: Engagement und Kraft. Ich sehe aber auch, dass, was ich vorhin gesagt habe, dass so die eine oder

00:44:51: andere, der eine oder andere aus seinem persönlichen Schicksal hat, dass die Menschen ja eben auch

00:44:55: wirklich älter werden. Fragiler, zerbrechlicher, kränker. Ich bin dann doch wieder beeindruckt,

00:45:01: dass manche weit über 80 sind und so fit im Kopf und im Körper, dass ich hoffe, dass ich mit 70,

00:45:06: 75 das auch noch bin oder mich daran halte. Ich hoffe, nein, ich sehe das,

00:45:13: ich sehe nicht, weil ich ja keine Serien bin. Ich hoffe, dass sich das weiter verbreitet und was

00:45:21: ich auch erlebe bei den gemeinsamen Protesten, Demonstration und so, der Kontakt mit jungen und

00:45:29: jüngeren Menschen. Und darauf baue ich sehr, dass also dieses, was ich vorhin sagte, dieses Zeugnis

00:45:37: geben oder diese mündliche Tradition weitergeben, bedeutet, Mensch, Leute hört nicht auf. Es endet

00:45:44: nicht mit irgendeinem Alter. Ihr könnt immer weiter machen und Vernetzung und Zusammenstehen ist

00:45:49: wichtig. Und darauf hoffe ich, dass Menschen immer mehr begreifen. Wenn wir etwas zusammen erreichen

00:45:55: wollen, dann müssen wir das auch zusammen machen. Und dass sich vor allen Dingen, also wie in unserer

00:46:00: Gruppe, so schwer das manchmal auch ist, wir auch sagen, okay, wir sind zusammen, wir kommen aus ganz

00:46:06: verschiedensten Biografien, ganz verschiedenen Hintergründen, ganz verschieden, vielleicht auch

00:46:12: Ideologien, Überzeugung, Glaubensrichtung und tritt trotzdem können wir für bestimmte Ziele

00:46:17: gemeinsam eintreten. Und das hoffe ich, dass das stärker wird, dass die Menschen, die aufstehen

00:46:23: gegen Rassismus und für Menschen würde sich einstechen, dass sie sich nicht so zersplittern und

00:46:28: zerspalten lassen. Das ist für mich das Wichtigste. Wenn du auf deinen bisherigen Aktivismus schaust,

00:46:37: gibt es etwas, was du im Nachhinein anders machen würdest? Ich denke nicht, nein, denke ich nicht.

00:46:46: Weil das auch alles sehr, sehr verwoben ist mit meiner Biografie und im Grunde genommen wurde,

00:46:52: das bedeuten hätte ich mich vor 40 Jahren für eine andere Lebensform entschieden oder so. Nein,

00:46:57: hätte ich nicht. Das wäre wahrscheinlich ähnlich so gekommen. Wir haben ja, als wir im Jahr 2016,

00:47:06: 17, 18 diese Republik geblickt haben oder im Jahr 2020 in die politische Landschaft mal die

00:47:16: Namen begeben haben festgestellt, okay, die AfD ist schon eine wesentliche politische Kraft. Sie ist

00:47:21: offensichtlich anschlussfähig, aber in den letzten sieben, acht Jahren hat die Partei ja einen rasenden

00:47:28: Aufstieg hingelegt. Sie erweitert die Zahl ihrer Sitz im Bundestag, hat sich verdoppelt in

00:47:35: manchen Teilen Deutschlands, hat sie 40 Prozent Zustimmungsraten bundesweit mittlerweile so um

00:47:40: die 25 Prozent. Je nach Wetterlage ist sie stärkste politische Kraft. Dazu bin es die erfolgreichst

00:47:48: und beliebteste politische Partei in ganz Deutschland. Wie schwer oder wie leicht fällt es dir dann

00:47:56: nicht zu resignieren, sondern zu sagen, okay, wir müssen weitermachen. Das hilft ja nichts.

00:48:03: Oder denkst du dir manchmal in einem ruhigen Moment, wird ja eigentlich immer schlimmer?

00:48:09: Das eine stießt es an ja nicht aus. Also ich denke manchmal aus, wird immer schlimmer.

00:48:15: Das heißt aber auf keinen Fall, dass ich sage aufhören. Was ich noch nicht von mir gesagt habe,

00:48:22: ich bin katholisch und wenn ich in Berlin bin, dann geht es... Das ist ja nicht schlimm.

00:48:27: Nee, danke. Meist ich. Das sei ja also evangelischer Theologe, das muss ich glaube ich sagen.

00:48:32: Ich wollte damit sagen, wenn ich in Berlin bin, weil meiner Mutter, die ihr schon mehrfach hier

00:48:39: erwähnt wurde, die hört es, nie hören, diesen Podcast. Deswegen darf ich das sagen. Gehen wir in die

00:48:46: Kirche, Mariah Regina-Martyrum. Ich weiß nicht, ob irgendeiner dich kennt, auch du als evangelischer Theologe.

00:48:54: Das ist ein Frauenkarmel, der seit den acht Jahren besteht und der ist die Gedenkstätte,

00:49:01: neben der Gedenkstätte Plötzesee. Ich habe vorhin gesagt, Nes Mandela, weil ich das denke,

00:49:08: aber das ist der Gedenkort der Märtyra von Plötzesee und die standen alleine auf weiter Flur

00:49:15: oder dachten das. Und deswegen sage ich, nee, aufhören ist nicht drin. Ist gar nicht drin.

00:49:22: Ich will mich da nicht in die Reihe bin, ich bin kein Märtyra, ich bin vielleicht auch feige

00:49:26: und ich habe auch Angst in bestimmten Situationen. Das will ich, das habe ich. Das ist so. Aber ich

00:49:35: denke, dass gab Männer und Frauen, die waren wirklich einsam und wir sind das nicht. Das sage ich,

00:49:43: dass wir uns nicht aufspeiten lassen, dass wir uns nicht entmutigen lassen und weitermachen

00:49:48: müssen und worauf ich hoffe, dass das Kollektiv mehr Fantasien hat, mehr Ideen, mehr Strategien

00:49:57: entwickeln kann. Wenn ich mit manchen Menschen spreche, dann sage ich mir auch, meine Güte,

00:50:03: das sind ja dieselben Parolen, haben die nichts gelernt, was ist passiert. Es ist nicht genau

00:50:08: dieselbe Geschichte, aber so viele Ähnlichkeiten. Das machte mich dann manchmal traurig, aber nicht

00:50:14: resignativ. Traurig eher. Und dann denke ich jetzt, Margot Friedländer hat auch nicht aufgegeben,

00:50:19: bis zum Schluss nicht. Das ist, das ist auch, die war dann zu bestimmten Zeiten ihres Lebens auch ganz alleine.

00:50:25: Vielleicht als letzte Frage, damit wir auch mit etwas Positiven als Ausblick hier rausgehen. Was

00:50:36: gibt dir Hoffnung? Das ist aber für mich persönlich, ja. Das würde ich nicht für die Oma sagen.

00:50:45: Hoffnung gibt mir ganz sicher mein Glaube und Hoffnung gibt mir auch meine Erfahrung als

00:50:50: Therapeutin. Ich glaube bis zum Schluss, dass jeder Mensch sich ändern kann. Das gibt mir Hoffnung.

00:50:58: Und ich denke, dass die Kraft, die wir mehr entwickeln sollten, in dem persönlichen Leben und

00:51:05: im Zusammenleben mit anderen, Dankbarkeit ist. Ich merke das ganz viel auch in meiner Arbeit,

00:51:10: wenn ich, wenn ich Patienten frage oder meine Kollegen frage, wofür kannst du am Ende des

00:51:17: Tages dankbar sein, dass wir nicht so viele Dinge, die wir haben, wo wir in einem der reichsten

00:51:22: Länder der Welt leben, wo wir praktisch in einem Verglichen mit anderen Ländern ein Paradies leben.

00:51:27: Das wird das nicht selbstverständlich nehmen. Ich habe das vorhin nur angedeutet. Ich habe 20

00:51:32: Jahre meines Lebens in anderen Ländern gelebt. Ich habe das heute früh gesagt in einer Gruppenvisite,

00:51:37: auch unter dem Aspekt, wofür bin ich heute dankbar und da hat dann ein Patient gar nichts

00:51:43: angefallen und da habe ich gesagt, ich bin jeden Morgen dankbar, wenn ich die Dusche aufmache

00:51:48: und es heißt das Wasser drin und ich finde das toll. Und ich werde nicht aufhören bis zu meiner

00:51:54: eigenen Demenz dafür dankbar zu sein für diese Dinge. Und das ist so die Kraft, auf die ich baue,

00:52:02: das Menschen zu vermitteln, dass jeder sich verändern kann und vielleicht ein bisschen mehr

00:52:07: Dankbarkeit und Demut lernen müssten. Aber vor allem Dankbarkeit, vor allem das, was es gibt,

00:52:11: was wir haben. Und eben auch dankbar zu sein für unser Land, unsere Demokratie, unser Rechtssystem.

00:52:17: Das gehört natürlich dann auch dazu. Jürgen Rosemarik, wir sind jetzt quasi am Ende der Folge.

00:52:25: Zum Abschluss geben wir dir die Möglichkeit, auch das machen wir in jeder einzelnen Podcastfolge,

00:52:31: initiativen Projekte, Menschen, Musikerinnen und Musiker, Autorinnen und Autoren oder was

00:52:38: dir sonst in den Kopf kommt, vorzustellen. Du bekommst jetzt also eine Minute, zwei Minuten Werbezeit

00:52:46: in diesem Podcast. Du kannst dir überlegen, wofür du Werbung machen möchtest, wo du ein wenig

00:52:53: Aufmerksamkeit widmen möchtest, wo du denkst, das ist etwas, was Verbreitung finden sollte.

00:52:58: Und wir nennen diese Kategorie auch deine Werbeanzeige oder deine Litfastäule, je nachdem.

00:53:03: Für all die Dinge, die unsere Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, kennen und unterstützen sollten.

00:53:09: Und nach dem Jingle geht's los.

00:53:13: Oh, ganz schön, wichtig. Platz für deine Werbeanzeige.

00:53:22: Ich weiß ja nicht, wieviel ich benennen kann. Mir fallen jetzt aktiv zwei Sachen ein.

00:53:33: Das eine ist in Halle Silberhöhe der sogenannte Bauwagen. Das ist eine Initiative, die viele

00:53:40: Organisationen tragen, Einzelmenschen. Das geht darum, dass Kinder, Jugendliche, vor allen Dingen

00:53:46: aber Kinder in diesem sozialen Brennpunkt, die oft ganz auf sich gestellt sind, dahin kommen können.

00:53:52: Und Menschen finden, die immer ihre Ansprechpartner sind für ihre Sorgen, für die Hausarbeiten zum

00:53:57: Spielen, dass einfach immer jemand für sie da ist. Der Bauwagen existiert schon ein paar Jahre.

00:54:02: Ich kenne die kleinen Schwestern, die kleinen Schwestern Jesu, eine von denen da aktiv dabei ist.

00:54:09: Und das ist mir ein ganz wichtiges Anliegen, die immer wieder um ihr Überleben kämpfen müssen.

00:54:16: Das zweite ist keine spezielle Organisation, sondern Obdachlosenarbeit. Also mein Herz brennt

00:54:23: dafür, dass es Initiativen geben muss für Menschen, die auf der Straße leben, medizinische

00:54:28: Versorgung, medizinische Busse, Essensstellen, Sozialarbeiter, die sich dafür sorgen als Streetworker.

00:54:36: Und da habe ich einen Engagement sehr viel bei der Diakonierender Stadtmission. Aber das ist

00:54:42: im ganz vielen Städten der Fall. Und da, egal wo das existiert, dafür muss Unterstützung und ja

00:54:49: muss weitere Unterstützung gefunden werden, ehrenamtlich oder durch Geld oder durch Spennpunkt.

00:54:54: Vielen, vielen Dank Rosemarie für deinen Besuch bei unserem Podcast. Vielen Dank für

00:55:01: den Engagement und richtet doch bitte die Grüße, die wir hier aussenden an deine Gruppe weiter.

00:55:09: An die Omas gegen Rechts bitte mitnehmen. Vielen Dank für Engagement, für Euren Einsatz

00:55:16: gegen Rechtsextremismus für Menschenwürde und Münderheitenschutz und für alles das,

00:55:22: was wichtig ist im Umgang miteinander. In diesem Sinne vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und

00:55:30: macht's gut, bleibt gesund. Ciao!

00:55:34: Hey, bist du noch da? Dann bis bald! Du hörst ganz schön laut,

00:55:54: den Veto-Podcast. Alle zwei Wochen. Überall, wo es Podcasts gibt.

00:56:01: Und bis dahin folgt uns auf Instagram und TikTok.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.